Aufsichtsratschef Heinz Junker

Mahle-Patriarch verärgert über Verkauf von Hella nach Frankreich

15.09.2021
Mahle-Patriarch Heinz Junker ist sauer: Seiner Meinung nach wurde eine "große Chance verpasst, einen globalen deutschen Champion" zu schaffen.
Mahle-Aufsichtsratschef Heinz Junker hat fest mit der Übernahme von Hella gerechnet.
Mahle-Aufsichtsratschef Heinz Junker hat fest mit der Übernahme von Hella gerechnet.
Foto: Mahle

Der Verkauf des Lippstädter Autozulieferers HellaHella an den französischen Konkurrenten Faurecia hinterlässt Verärgerung beim Stuttgarter Mitbieter MahleMahle. "Wir haben die große Chance verpasst, einen globalen deutschen Champion der AutomobilzulieferindustrieAutomobilzulieferindustrie zu schaffen", sagte Mahles Aufsichtsratschef Heinz Junker (71) dem manager magazin. Top-500-Firmenprofil für Hella Top-500-Firmenprofil für Mahle Top-Firmen der Branche Automobil

"Bei einem zumindest gleichwertigen Angebot" falle es schwer, "die Entscheidung der Hella-Eigentümer" einzuordnen. Junker ergänzte, Mahle hätte allen Hella-Beschäftigten angeboten, im Unternehmen zu bleiben. Das gelte auch für Geschäftsführung und Führungskräfte.

Die Hella-Anteile gehören bislang zu 60 Prozent den Familien Hueck und Röpke. Die Großaktionäre hatten ihre Anteile im Frühjahr zum Verkauf gestellt und sich Mitte August für das Angebot von Faurecia entschieden. Hella wird von den Franzosen mit knapp sieben Milliarden Euro bewertet. Mahle hatte nach Informationen des manager magazins ein wenig mehr geboten; allerdings anders als Faurecia komplett in cash.

Die Verärgerung Junkers und der Mahle-Spitze dürfte auch deshalb groß sein, weil sie den Hella-Eignern große Zugeständnisse gemacht hatten. So hätte Hella-Chef Rolf Breidenbach (58) eine künftige Kombination aus Mahle und Hella führen sollen, berichten Beteiligte. Der Mahle-Aufsichtsrat habe schon zugestimmt.

Der Stuttgarter Mahle-Konzern ist vor allem auf die Herstellung von Kolben für Verbrennungsmotoren spezialisiert. Zusammengenommen wären die beiden Unternehmen auf einen Jahresumsatz von gut 16 Milliarden Euro gekommen. (rs)

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