SAP, Oracle und Co.

Markt für Application Software steht vor massiven Veränderungen

Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
Die einst homogene Welt der Business-Anwendungen ist aus den Fugen geraten. Klassische Anbieter müssen den Umzug in die Cloud geschafft haben, bevor ihnen die On-Premise-Umsätze wegbrechen. Dabei muss das Innovationstempo mindestens dem der SaaS-Herausforderer entsprechen.

Der Status quo bei Business-Applikationen im Unternehmenseinsatz ist geprägt von hohen Kosten, geringer Flexibilität und Herstellerabhängigkeit, so die Bestandsaufnahme von Forrester Research in der soeben erschienenen weltweiten Studie "Digital Innovation Reshapes The Future Of Business Applications". Das werde sich nun ändern: Die Anwenderunternehmen wollen wachsen, indem sie ihre Kundenbeziehung neu definieren und ihre Aktivitäten entsprechend ausrichten.

Welche dieser Software-Initiativen werden in den im nächsten Jahr wahrscheinlich erste Priorität genießen? (Mit BT meint Forrester Business Technologies - Initiativen, die eher von den Fachabteilungen ausgehen werden).
Welche dieser Software-Initiativen werden in den im nächsten Jahr wahrscheinlich erste Priorität genießen? (Mit BT meint Forrester Business Technologies - Initiativen, die eher von den Fachabteilungen ausgehen werden).
Foto: Forrester Research

Dadurch ergibt sich allerdings ein grundlegender Konflikt: Wie viele Ressourcen sollen künftig noch in das Renovieren und Upgraden vorhandener On-premise- und Legacy-Lösungen gesteckt werden? Und wie gelingt es, den Budgetanteil für agile, Cloud-basierte, Business-nahe Lösungen zu erhöhen?

CRM, Marketing und Analytics

Die Betriebe wollen heute vor allem in kundennahe Lösungen investieren, etwa in Bereichen wie CRM, Marketing und Vertrieb, E-Commerce oder Analytics. Doch ihre Budgets sind durch kostspielige ERP-Anwendungen gebunden, die in der Regel stationär installiert und im Unterhalt teuer sind. Diese Anwendungen müssen laufend gepflegt und angepasst werden. Tatsächlich bekunden auch heute noch 26 Prozent der europäischen und amerikanischen Softwareentscheider, es sei für sie eine "kritische Priorität", ihre Legacy-Anwendungen zu modernisieren. Weitere 49 Prozent räumen dieser Aufgabe immer noch eine "hohe Priorität" ein.

Aktualisierte ERP-Lösungen sind aber nicht das, was Business-Entscheider derzeit zu würdigen wissen. Sie wenden sich an ihre IT, weil sie Analysedaten brauchen - zum Kundenverhalten etwa, zu betrieblichen Abläufen, zu bestimmten Leistungsmetriken, zu Finanzergebnissen, zu Marktauffälligkeiten oder zum Erfolg ihrer Mitarbeiter. Business IntelligenceBusiness Intelligence einschließlich Analytics, Big Data und Entscheidungsunterstützung steht weit oben auf der Agenda. Außerdem möchte das Business Mobile- und Collaboration-Szenarien im Kontext neu gestalteter Geschäftsprozesse umsetzen. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

SaaS bringt Flexibilität und Entlastung

Mit Software as a Service (SaaS)Software as a Service (SaaS) setzt sich ein Betriebsparadigma durch, das hier Flexibilität und vor allem Entlastung bringt. Für Software-Updates zeichnet nicht mehr der Anwender, sondern der Anbieter selbst verantwortlich. Fast 60 Prozent der Softwareentscheider in Europa und den USA wollen die Nutzung von SaaS-Lösungen intensivieren. Anwendungen mit Kundenbezug werden bei zirka der Hälfte der befragten Unternehmen durch SaaS-Lösungen ausgetauscht. Auch auf Gebieten wie Einkauf, Personal, Finance und Supply Chain kommen SaaS-Anwendungen immer häufiger zum Zuge. Alles zu SaaS auf CIO.de

Forrester nennt fünf Trends, die Architekturen und Funktionen von Business-Anwendungen grundlegend verändern sollen.

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