MEDICA Preview: Trends 2006 im Überblick
Innovatives Infrastruktur-Management hilft Kosten sparen
Um innovative Medizintechnik vermarkten zu können, bedarf es seitens der IndustrieIndustrie nicht mehr nur eines guten Vertriebs. Denn viele Kliniken durchlaufen derzeit als Folge gesundheitspolitischer Einschnitte einen Prozess der Restrukturierung. Behandlungsabläufe gilt es zu optimieren. Das Budget für Neuinvestitionen ist in vielen Kliniken stark limitiert. Diese Problemlage hat Philips Medical Systems jetzt aufgegriffen und ein „Maintenance Management-Konzept“ entwickelt. Grundgedanke hierbei ist, den Kliniken eine umfangreiche Beratung im Sinne einer strategischen Partnerschaft anzubieten. Diese beinhaltet die Analyse von Optimierungspotenzialen in den klinischen Abläufen, eine Investitionsplanung sowie zum Beispiel auch individuell auf die Situation der Klinik zugeschnittene Finanzierungsmodelle. Top-Firmen der Branche Industrie
Dazu übernimmt Philips gegebenenfalls die Neubeschaffung sämtlicher medizintechnischer Anlagen – und zwar auch von Fremdfirmen, so dass die Einkaufsabteilung des Krankenhauses entlastet wird. Dr. Stefan Kratzenberg von Philips erklärt den Vorteil des ganzheitlichen Konzeptes: „Nicht die jeweilige Einzel-Gerätebeschaffung steht im Mittelpunkt der Betrachtung. Es geht vielmehr um die Frage, welches die optimalen Prozesse sind und wie die strukturellen, also auch medizintechnischen Voraussetzungen dafür sind.“ Wie erste Beispiele aus der Praxis zeigen, führt die Umsetzung des Konzeptes sogar tendenziell dazu, dass die Zahl medizintechnischer Geräte in den Kliniken sinkt. Allerdings entsteht dadurch Spielraum für die Anschaffung neuartiger Systeme.
Nano-Medizin für Fortschritte in der Krebsforschung
In seiner „Keynote“ berichtete der Biologe und Biochemiker Dr. Andreas Jordan von der Charité Berlin über große Fortschritte auf dem Gebiet der Krebstherapie unter Ausnutzung nano-medizinischer Erkenntnisse. Minimal-invasiv injiziert, „docken“ spezifisch adressierte, magnetisierte Nano-Partikel an Tumorzellen an und sammeln sich in ihnen an. Wird dann durch entsprechende Behandlungsgeräte ein magnetisches Wechselfeld von außen angelegt, erwärmt sich der Tumor und stirbt dadurch ab.
„Im Gegensatz zu bislang üblichen thermotherapeutischen Verfahren bilden erst die gezielt in den Tumor eingebrachten Nano-Partikel die Grundlage dafür, dass auch wirklich nur der Tumor und nicht etwa gesundes Gewebematerial erwärmt und damit geschädigt wird,“ bringt Dr. Andreas Jordan die Einzigartigkeit der neuen Behandlungsmethode auf den Punkt. Er konnte im Rahmen von MEDICA Preview bereits von erfolgreichen Behandlungen etwa in Bezug auf Hirn- und Prostata-Tumoren berichten. In wenigen Jahren schon soll die Nano-Krebstherapie den Stellenwert der heutigen konventionellen Strahlentherapie erlangen – jedoch ohne Strahlenbelastung für die Patienten.
Reinhold Hölbling, MBmedien GmbH