Falsche Software-Lizenzierung in Unternehmen
Mit einem Bein im Knast
Es liegt vor allem an unzureichender interner Transparenz, aber auch an mangelndem Wissen über die korrekte Lizenzierung: Ein "großer Teil der Unternehmen in ganz Europa" hat seine Software falsch lizenziert. Das, so hat das Münchner Unternehmen Insight in einer Studie festgestellt, ist aber nicht immer zum Schaden der Hersteller. Manche Unternehmen hätten nicht nur zu wenige oder keine Lizenzen für Programme, sondern oft genug auch zu viele. Das aber reißt unnötige Löcher in die Kassen der Unternehmens-IT.
Für seine Studie hat Insight bei seinen Kunden in Europa herumgefragt, wie sie mit ihren Lizenzen halten. In Deutschland beschäftigen sich immerhin drei von vier Firmen mit dem Thema Lizenzverwaltung. Das ist ein guter zweiter Platz hinter den Benelux-Staaten, wo der Anteil bei satten 95 Prozent liegt. Zum Vergleich: Die Schweiz mit 25 und Österreich mit 20 Prozent liegen deutlich darunter. Am Ende rangieren Russland und Italien mit einem kümmerlichen Prozentpunkt und Spanien, wo sich weniger als ein Prozent der Unternehmen mit diesem Thema überhaupt befasst.
Im europäischen Vergleich hat Insight ein deutliches Nord-Süd-Gefälle ausgemacht: Während in den skandinavischen Ländern nur jeweils 20 Prozent über- oder unterlizenziert sind, setzen in Frankreich und Spanien 90 Prozent der Unternehmen zu viel, aber nur zehn Prozent zu wenig Software-Lizenzen ein. In dieser Logik zählt auch Deutschland zu Südeuropa: Hier liegt der ermittelte Wert der Überlizenzen ebenfalls bei 90 Prozent.
Genau so hoch ist kurioserweise auch der Wert bei der Unterlizenzierung: Neun von zehn deutschen Unternehmen sparen unberechtigerweise Lizenzkosten ein, die sie auf der anderen Seite offenbar zu viel bezahlen. Hier gibt es das beschriebene Nord-Süd-Gefälle übrigens nicht: Großbritannien, Österreich und Russland haben denselben Wert, Italien liegt nur zehn Prozent drunter.