Als Dank noch mehr Arbeit
Mitarbeiter vermissen Anerkennung
Lumesse befragte in der Bundesrepublik 400 Angestellte, die zu 80 Prozent in größeren Firmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern tätig sind. Das ist allerdings nur ein Segment einer weit größer angelegten Studie. Weltweit wurden 4000 Angestellte um ihre Meinung gebeten, unter anderem in vielen westeuropäischen Ländern, den USA und China.
Demotivierendes Dilemma
Im internationalen Maßstab erscheinen die Ursachen für Unzufriedenheit ähnlich gelagert wie hierzulande. So wird weltweit nicht einmal ein Fünftel der Angestellten dafür belohnt, wenn sie zusätzliche Tätigkeiten und Verantwortung übernehmen. Als eigentliches Problem dahinter lauert ein demotivierendes Dilemma: Wer mehr leistet, bekommt als Dank dafür mehr Arbeit aufgebürdet – und zwar ohne Kompensation. Eine Anreizstruktur, die sich im anbahnenden Kampf um die besten Talente auf Sicht überholen dürfte.
Die Lumesse-Studie sieht hier ohnehin noch Nachholbedarf in den Personalabteilungen. Diese erscheinen längst noch nicht dafür gerüstet, viel versprechende Mitarbeiter ins Unternehmen zu holen und dort zu binden. „Lediglich die Hälfte der Unternehmen hat einen wirksamen Bewertungsprozess etabliert, obwohl gerade die besten Mitarbeiter heute professionelle Prozesse erwarten“, so Busch.
Im globalen Vergleich zeigen sich durchaus auffällige Unterschiede. Angestellten von US-Firmen etwa bezeichnen ihre Unternehmen sehr häufig als besonders erfolgreich bezeichnen, schwedische Angestellten halten sich da besonders stark zurück. Französische Angestellte sind besonders treue Mitarbeiter, während Angestellte in Singapur die größte Wechselbereitschaft zeigen.
Die größte Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsplatz herrscht in Skandinavien, die größte Unzufriedenheit wiederum in Hong Kong. Chinesische Angestellte profitieren besonders vom wirtschaftlichen Aufstieg ihres Landes und können die größten Gehaltszuwächse verzeichnen.