Umsatz sinkt, Gewinn steigt
Mobilfunker Freenet profitiert von Kostensenkungen
Zudem gewann der Mobilfunkanbieter, der kein eigenes Netz hat, sondern freie Kapazitäten bei den Netzbetreibern anmietet, viele Vertragskunden hinzu. Die sind lukrativer als Prepaid-Kunden.
Verglichen mit den Zahlen im dritten Quartal 2019 stieg der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im dritten Quartal 2020 um 4,4 Prozent auf 115,2 Millionen Euro, wie das Unternehmen am 5. November 2020 in Hamburg mitteilte. Unter dem Strich steigerte FreenetFreenet den Gewinn von 57,6 auf 60,1 Millionen Euro. Die Erlöse sanken derweil im dritten Quartal 2020 um 3,3 Prozent auf 634,5 Millionen Euro. Top-500-Firmenprofil für Freenet
Die Aktie legte am 6. November 2020 um 2,5 Prozent auf 16,68 Euro zu. Die Geschäftsdynamik des Mobilfunkanbieters sei intakt, auch wenn der Umsatz die Konsensschätzung etwas verfehlt habe, schrieb Analyst Ulrich Rathe von Jefferies. Mit dem operativen Ergebnis und dem freien Mittelzufluss habe der Mobilfunkanbieter die Erwartungen übertroffen, schrieb Goldman-Sachs-Experte Andrew Lee. So stieg der freie Geldzufluss um 9,8 Prozent auf 79,5 Millionen Euro.
Die Freenet-Aktie war Anfang 2018 noch fast 33 Euro wert. Seitdem ging es tendenziell abwärts. Das Gerangel um die Übernahmepläne der schweizerischen Beteiligung Sunrise sowie der zeitlich ungünstige Einstieg bei der Media-Markt-Saturn-Holding Ceconomy taten dem Kurs nicht gut.
Verkauf der Sunrise-Aktien brachte etwa 1,1 Milliarden Euro
Unterdessen will Freenet aus dem Verkauf ihrer Sunrise-Aktien bis Ende 2020 einen Betrag von circa 1,1 Milliarden Euro in bar einnehmen. Gut 800 Millionen Euro davon sollen zum Schuldenabbau des Unternehmens genutzt werden, der Rest solle reinvestiert oder den Freenet-Aktionären zugutekommen. Die Prognose für das Jahr bestätigte Freenet.
Freenet ist ein Mobilfunkanbieter ohne eigenes Netz, der freie Kapazitäten bei den Netzbetreibern anmietet und damit eigene Tarife anbietet. Zudem bietet das Unternehmen digitales Antennenfernsehen sowie als Streaming im Internet an und verkauft in eigenen Läden auch Zubehör rund um Smartphones und andere Lifestyle-Geräte. (dpa/rs/rw)