Besuch bei Microsoft
Nahles setzt in der neuen Arbeitswelt auf betriebliche Vereinbarungen
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) setzt in der neuen Arbeitswelt auch auf betriebliche Lösungen. Eine gute "Verabredungskultur" im Rahmen gesetzlicher Regelungen, etwa zu Arbeitszeiten und -orten, könne mehr Flexibilität bringen, sagte die Ministerin am Dienstag beim Besuch der Firmenzentrale von Microsoft Deutschland in Unterschleißheim bei München. Der SoftwarekonzernSoftwarekonzern hatte vor einiger Zeit eine Betriebsvereinbarung zum Vertrauensarbeitsort geschlossen. Alles zu Microsoft auf CIO.de
Starre Anwesenheitspflichten für die Mitarbeiter gibt es demnach nicht mehr. Es wurde lediglich eine Mindestanzahl von Terminen festgelegt, zu denen sich beispielsweise die Kollegen eines Teams sehen. Schon jetzt seien im Schnitt nur etwa 20 bis 30 Prozent der Mitarbeiter pro Arbeitstag im Unternehmen anwesend, erklärten Dirk Bornemann und Thomas Mickeleit aus der Geschäftsleitung von Microsoft DeutschlandMicrosoft Deutschland. Top-500-Firmenprofil für Microsoft Deutschland GmbH
Die passende Umgebung für diese flexiblen Arbeitsmodelle entsteht derzeit im Münchner Stadtteil Schwabing, wo bis Sommer kommenden Jahres die neue Firmenzentrale von Microsoft Deutschland gebaut wird. In unterschiedlichen Zonen sollen die Mitarbeiter dort Raum für Gespräche, für konzentrierte Bildschirmarbeit oder für die Arbeit in Kleingruppen haben. Eigene Schreibtische für jeden Mitarbeiter gibt es dagegen nicht mehr.
Das Haus von Nahles hatte bis Ende 2016 einen Dialogprozess "Arbeiten 4.0" gestartet. "Wir verlieren enorm Zeit, wenn alle blocken", sagte die Ministerin. Auch einseitige Forderungen wie etwa nach der Aufkündigung des Acht-Stunden-Tages brächten den Prozess nicht voran. Nötig sei im digitalen Zeitalter zudem eine neue Führungskultur in den Unternehmen. Dabei sollte die Balance zwischen Vorteilen der Digitalisierung und den Belastungen, etwa durch eine ständige Erreichbarkeit, im Blick bleiben, sagte Nahles. (dpa/tc)