Gerüstet für den Katastrophenfall
Neuer ISO-Standard zur Disaster Recovery
In ihrem Papier machen ISO und IEC auch Vorschläge, welchen Anforderungen Einrichtungen zur Disaster Recovery genügen sollten. Geradezu banal lesen sich die Empfehlungen zur Lage: möglichst nicht nahe bei Vulkanen oder Fabriken, die explosive Stoffe verarbeiten. Auch die Erreichbarkeit ist ein Thema. Zu achten ist auf ein gut ausgebautes Straßen- und Eisenbahnnetz. Von letzterem sollte eine DR-Einrichtung zugleich aber auch ausreichenden Abstand haben. Ein Bahnhof könne schließlich Ziel eines Sabotage-Akts werden, heißt es.
Zugangskontrolle
Um Eindringlinge fernzuhalten, wird eine strenge Zugangskontrolle empfohlen. Externe Besucher beispielsweise dürfen niemals unbegleitet in einer Zentrale zur Disaster Recovery herumspazieren. Zu dokumentieren ist, wann ein Besucher das Gelände betritt und verlässt. Neben solcher Einzelmaßnahmen wird allerdings auch ein übergreifendes, einheitliches Konzept zur "physischen Sicherheit" umrissen. Kern sollte ein von außen nach innen zunehmendes Maß an Schutz sein. Während etwa der Zugang zum Betriebsgelände noch einem größeren Kreis von Personen gewährt sein könnte, müssen die Bedingungen für den Zutritt zu den Schaltzentralen strenger sein. Vorgeschlagen wird, verschiedene Sektoren mit jeweils spezifischen Zugangsbedingungen zu definieren.
Angesprochen wird in dem Papier zur Disaster Recovery auch der Umgang mit Schlüsseln. Darauf hingewiesen wird etwa, dass Bestimmungen erlassen werden sollten, wie vorzugehen ist, wenn ein Mitarbeiter einen Schlüssel verliert. Dass in Einrichtungen zur Disaster Recovery Feuer- und Rauchmelder installiert werden müssen, dürfte sich schließlich von selbst verstehen.
Feuerlöscher und Belüftung
Als weitere Punkte, die beim Bau und der Ausstattung von DR-Einrichtungen zu beachten sind, führt der ISO- und IEC-Standard die richtige Platzierung von Handfeuerlöschern auf, aber auch die Notwendigkeit von Sensoren, die etwa die Qualität der Raumluft überwachen und die Belüftung sicherstellen. Von Bedeutung ist auch eine sichere Energieversorgung. Nach Möglichkeit sollte den Betreibern eines Disaster Recovery-Zentrums für Notfälle eine zweite Energiequelle zur Verfügung stehen. Zu regeln ist laut dem ISO/IEC-Papier, wie und wann auf die alternative Energieversorgung umgestellt werden kann.