Forscher zeigen PaperPhone

Neues Smartphone aus biegsamer Folie

17.05.2011
Von Kolja Kröger
Das iPhone hat die Handy-Welt auf dem Kopf gestellt. Jetzt bereiten Forscher in Kanada die nächste Revolution vor. Mit einer biegsamen Folie. Da ist sogar Musik drin.
Das PaperPhone reagiert auf die Form, zu der man es biegt. Um den Arm gebunden etwa wird es zum Media-Player.
Das PaperPhone reagiert auf die Form, zu der man es biegt. Um den Arm gebunden etwa wird es zum Media-Player.
Foto: Human Media Lab

"Das ändert alles. Wieder einmal", würde man vielleicht bei AppleApple sagen. Roel Vertegaal drückt es anders aus: "Das ist die Zukunft." Und tatsächlich dauert es noch ein paar Jahre, bis ihr iPhone-Konkurrent auf dem Markt landet, an dem Forscher um Vertegaal grade tüfteln. Aber einen Prototyp haben die Wissenschaftler aus Kanada jetzt auf der "ACM CHI Conference on Human Factors in Computing Systems" in Computing Systems vorgestellt. Alles zu Apple auf CIO.de

"In fünf Jahren sieht alles so aus"

Sie nennen es "PaperPhone" oder auch "Snablet": ein Smartphone aus einer biegsamen Folie, die auf Bewegungen reagiert. Es ist im Human Media Lab an der Queen’s University in Ontario entstanden. Vertegaal ist dessen Direktor. "In fünf Jahren", sagt er, "wird alles so aussehen und sich alles so anfühlen" wie das PaperPhone. Er meint: "Wie ein kleines Blatt interaktives Papier." Hinten auf die Folie sind flexible Schaltkreise aufgedruckt. Vorne auf dem Display stellt es mit Hilfe von "E Ink" Apps und Schrift dar, ähnlich wie im E-Book-Reader Kindle.

Mit dem Retina-Display des iPhoneiPhone 4 kann dieses Gerät allerdings nur schwer mithalten. Alles ist monochrom grau in grau - wie in den Zeiten, als nur Börsenmakler ihr Handy ständig am Ohr hatten. Mit der Armbinde, an der man es an den Arm schnallt, mutet es an wie ein Blutdruckmessgerät. Und mobil ist auch etwas anderes. Noch hängt das PaperPhone mit Kabeln an einem Laptop, der die Knicke und Quetscher der Folie zu Befehlen umrechnet. Alles zu iPhone auf CIO.de

Denn das ist der Clou des Ganzen: Das Paperphone reagiert auf die Form, zu der man es biegt, und stellt dementsprechend andere Apps zur Auswahl - ein bisschen wie beim Origami. Man wölbt es in der Handfläche, und es wird zu einem Telefon. Zum Auflegen lockert man den Griff wieder. Beim E-Book-Lesen blättert man vor und zurück, indem man die Ecke vor und zurück knickt. Mit einem Stift lässt sich zudem auf der Oberfläche zeichnen. Bindet man das PaperPhone um den Arm, dient es als Uhr und spielt Musik oder Filme ab.

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