Die wöchentliche CIO-Kolumne

No Service: Microsoft stoppt My Services

15.04.2002
Von Patrick Goltzsch

Niemand mochte den Hebel umlegen, mit dem Microsoft das Tor zur Dienstleistungssparte öffnen wollte. So hegte American Express Befürchtungen, bei entsprechenden Angeboten durch Microsofts Präsenz als Zwischenhändler an den Rand gedrängt zu werden. Zuletzt mochte das Unternehmen sogar von seinem ursprünglichen Interesse an My Services nichts mehr wissen.

Außerdem hätte jedes beteiligte Unternehmen dem Software-Riesen nicht nur einen umfassenden Einblick in die eigene Kundenstruktur eingeräumt. Zugleich hätte Microsoft die Möglichkeit erhalten, detaillierte Kundenprofile zum eigenen Nutzen zu erstellen - entsprechende Passagen enthielten die AGB zu Passport bereits. Die Vorstellung, die eigenen sensitiven Daten nicht mehr allein kontrollieren zu können, dürfte abschreckend genug gewesen sein.

Wie es mit My Services weitergeht, ist noch unklar. Vorstellbar scheint, dass es als normales Software-Paket den Unternehmen im Rahmen von .Net angeboten wird. Damit schraubte Microsoft seine Ambitionen auf den Funkionsumfang zurück, den die Konkurrenz, allen voran Sun Microsystems mit Sun One, bereits anbietet.

Zur Startseite