Kommentar

„Noch kein Silver Bullet“

28.03.2006
Von Robert Winter

Software-Services kapseln implementierte Funktionen (z.B. Zinsberechnung) mit den Zielen Interoperabilität und Allgemeinverfügbarkeit; Applikationskomponenten (z.B. Kennzahlenermittlung) bündeln Funktionalitäten, die organisatorisch oder informatorisch zusammenhängen; fachliche Komponenten (z.B. Inkasso) bündeln manuelle wie auch IT-unterstützte Funktionen mit Synergiepotenzial für unterschiedliche Geschäftslösungen.

SOA ist noch kein Silver Bullet. Das könnte aber passieren, wenn außerdem Methoden zum zielgerichteten Zuschnitt der jeweils „richtigen“ Komponenten hinzukommen. Hier existieren bereits viele gute Ansätze – ihre Integration scheitert jedoch oft an inkompatibler Terminologie und methodischen Grabenkämpfen.

Wie bei vielen Innovationen führt Serviceorientierung zunächst zu einer Software-orientierten Diskussion. Aber Software-Services dürfen nicht nur in der Hoffnung gebaut werden, dass sie auch auf fachlicher Seite automatisch Service-Pendants finden.

CIOs müssen die Bottom-up-Betrachtung um eine Top-down-Sicht ergänzen: Es ist höchste Zeit, auf Fachseite geeignete Komponenten zu identifizieren und die Entwicklung von SOAs duch konzeptionelle Anforderungen zu steuern. Sonst könnte SOA das gleiche Schicksal bevorstehen wie der Objektorientierung.

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