Synergien durch IT-Standardisierung
Nur Maut im Kopf
Bei der Telekom ist der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Finanz- und Controllingvorstand Karl-Gerhard Eick verantwortlich für die IT. Der Konzern hat aber kein Interesse, über seine IT-Strategie zu reden. Ein Sprecher: "Wir haben hier zurzeit nur ein Thema. Und das lautet: Maut, Maut und Maut."
Die Deutsche Telekom hält auch unter Ron-Sommer-Nachfolger Kai-Uwe Ricke bislang an ihrer Vier-Säulen-Strategie fest: T-Com fürs Festnetz, T-Mobile für Mobilfunk, das IT-Systemhaus T-Systems und der Internetprovider T-Online. Einsparungen sind für den durch den Kauf der UMTS-Lizenz hoch verschuldeten Konzern immens wichtig: Durch StandardisierungStandardisierung der IT-Infrastruktur sowie durch Integration von Netzwerk- und IT-Plattformen will Ricke Synergien schaffen. Alles zu Standardisierung auf CIO.de
Im Konzern betreut T-Systems das Segment der größten Geschäftskunden wie auch der Telekom selbst. Es ist nach Branchen und Dienstleistungen in einer Matrixstruktur aufgestellt. T-Systems-Chef Konrad Reiss sitzt neuerdings auch im Telekom-Vorstand. Die IT-Tochter beschäftigt in mehr als 20 Ländern rund 41 000 Mitarbeiter. Das Angebot zielt auf die Branchen Telekommunikation, Dienstleistung und FinanzenFinanzen, Öffentlicher und Medizinsektor sowie Produktion. T-Systems betreibt in Deutschland 14 Rechenzentren. Top-Firmen der Branche Finanzen
Das Maut-Projekt, für das T-Systems Datenerfassung, Übermittlung, Speicherung und Abrechnung zu einer funktionierenden Lösung zusammenfügen soll, hat nicht nur das Image der Telekom als Technologieführer, sondern im vierten Quartal 2003 auch den Konzernüberschuss belastet - exakt mit 442 Millionen Euro. Das für die Maut zuständige Telekom-Vorstandsmitglied Josef Brauner trat Ende April zurück; Toll Collect wird nun vom T-Systems-Chef Reiss verantwortet.
Ob das Vier-Säulen-Modell des Konzerns weiterhin Bestand hat oder ob durch Zusammenlegungen, etwa von T-Com und T-Online, Synergien aufgetan werden sollen, ist offen.