SOFTWARE
Oldie-System hemmt die Bahn
BEI DER BAHN spricht man nicht gern darüber. „Das ist eine interne Angelegenheit“, betont Bahn-Sprecher Steffen Felger in Frankfurt. „Solche Fragen beantworten wir nicht, weder am Telefon noch via E-Mail“, mailte Wolfgang Franke, Geschäftsführer der Bonner Firma Tools, die seit 1987 am Projekt Kurs 90 mitarbeitet, dem Reservierungs- und Fahrausweissystem der Deutschen Bahn (DB). Anfang 1988 hat die Bahn ihr inzwischen hoffnungslos veraltetes Buchungssystem eingeführt. Doch noch immer tut es seinen Dienst.
Den Bahnern fällt es schwer, Fehler einzugestehen. Ein interner Bericht, den die Süddeutsche Zeitung im April veröffentlichte, hat für jede Menge Ärger zwischen DB und der Frankfurter TLC (Transport-, Informatik- und Logistik- Consulting) gesorgt, die aus der IT-Abteilung der Bahn hervorgegangen ist.
Zoff gab es, als die Zeitung berichtete, dass die Einführung des neuen Preissystems der Bahn, die bereits von Anfang Juni 2001 auf das zweite Halbjahr 2002 verschoben wurde, erneut in Gefahr sei. Denn die vom Bahn-Vorstand beschlossenen neuen Tarife, die bei der Preisberechnung zum ersten Mal die Auslastung der Züge berücksichtigen sollen, setzt ein völlig neues EDV-Vertriebssystem voraus.
Bahn-Tochter TLC nicht sehr angesehen
Auf der Website der TLC ist zwar zu lesen: „Im Jahr 1988 als Projektführungsgesellschaft gestartet, wurde die TLC von der Deutschen Bahn im Lauf der Jahre mit immer größeren und bedeutenderen Aufgaben betraut.“ In IT-Kreisen ist die TLC jedoch nicht sehr angesehen. „Die Bahn muss ihre ProjekteProjekte zuerst der TLC anbieten“, sagt ein Insider. „Doch dort herrscht immer noch beamtenmäßiges Denken.“ Alles zu Projekte auf CIO.de