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IT Transformation Strategy 2020

Osram-CIO Mossanen braucht kein globales RZ mehr

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs "CIO des Jahres". Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

"Es geht darum, konkret und detailliert herauszufinden, wie der Kunde mit Osram interagiert und wo wir für beide Seiten Mehrwerte generieren können", so Mossanen. Er kann sich beispielsweise vermehrt Online-Marktplätze für B2B-Kunden vorstellen. Am Ende komme es darauf an, den richtigen Channel-Mix zu finden und diesen mit IT zu unterlegen. Dann kämen auch Technologien wie Künstliche Intelligenz ins Spiel, die man beispielsweise in Shared-Service-Zentren nutzen könnte.

Background: Der Carve-out und die Cloud-Migration

Der Carve-out von Osrams Lampengeschäft in das neue Unternehmen Ledvance und die Migration in die IBM-Cloud standen in engem Zusammenhang, berichtet Mossanen. Für die komplexe und geschäftskritische Trennung der IT-Systeme ließ ein funktionsübergreifendes Team drei Testzyklen mit mehr als 54.000 Prozesstests laufen, die Osram-IT-Infrastruktur wurde dafür in den IBM-Rechenzentren in Ehningen und im brasilianischen Hortolandia "gecloned".

Im Zuge der Abtrennung übertrug die Osram Licht AG ihre globalen Rechenzentren für alle kaufmännischen Systeme auf Ledvance und lagerte die geklonten OSRAM-Systeme an IBM aus. Betroffen waren nicht nur sämtliche SAP-Systeme, sondern auch zahlreiche andere Applikationen. "Wir besitzen heute kein eigenes globales RZ mehr", sagt Mossanen nicht ohne Stolz.

Die Osram-IT gewinne damit an Flexibilität und Agilität: "Die Cloud ist für uns die perfekte IT-Ressource, um unsere Infrastruktur auf ein solides und flexibles Fundament zu stellen und schnell auf Veränderungen reagieren zu können." Produktionsnahe IT-Systeme betreibe Osram allerdings weiterhin lokal und unterhalte dazu auch eigene Rechenzentren.

Die eigentliche Trennung der IT-Systeme stemmten Mossanen und sein Team in nur fünf Tagen. Betroffen waren mehr als 320 Applikationen, von der Personalverwaltung über das Bestell-, Auftrags- und Rechnungswesen bis hin zu Logistik- und Produktionssystemen. Insgesamt wurde eine Datenmenge von gut 267 Terabyte transferiert. "Der rechtzeitige Abschluss des IT-Carve-outs war eine wichtige Voraussetzung für den Verkauf von Ledvance", verriet er nach der gelungenen Aktion. Die Veräußerung an ein chinesisches Konsortium hat Osram mit Wirkung zum 3. März 2017 abgeschlossen.

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