Fehlerhafte Kosten-Nutzen-Analyse
Outsourcing-Projekte werden oft zu Verlustbringern
72 Prozent der europäischen multinationalen Konzerne haben in den vergangenen beiden Jahren Funktionen aus dem Finanzbereich ausgelagert. In den USA beträgt dieser Satz 77 Prozent. Etwa ebenso viele Unternehmen wollen auch den nächsten beiden Jahren externe Services in Anspruch nehmen. Der produzierende Sektor ist mit 80 Prozent auslagerungsfreudiger als Dienstleistungsunternehmen (63 Prozent).
Knapp 30 Prozent der amerikanischen und europäischen Unternehmen erwarten, dass sie die Nutzung externer Dienstleister für Finanzaufgaben ausweiten werden. Die Ausgaben dafür werden um 16 Prozent steigen.
Unternehmen, die aus Kostengründen Aufgaben außer Haus bringen wollen, sollten laut PWC eine umfassende Machbarkeitsstudie durchführen. Eine genaue Kosten-Nutzen-Analyse kann helfen, den möglichen Return on Investment (ROI) besser zu verstehen. Viele Firmen, die finanzielle Funktionen ausgelagert haben, müssen nachher erfahren, dass sich kein Kostenvorteil einstellt.
Nach Ansicht der meisten Unternehmen, die den ROI durch das Outsourcing nur schlecht bestimmen können, hätte sich eine anfängliche Kosten-Nutzen-Analyse positiv ausgewirkt. 54 Prozent der europäischen Firmen haben den ROI nach eigenen Angaben für die komplette Zeitspanne richtig ermittelt. Ein knappes Viertel der Firmen sagt, dass sie den ROI nur für eine bestimmte Zeit korrekt geschätzt haben. Sieben Prozent hatten ihn nur selten errechnet. Bei den Amerikanern hat nur ein Drittel den ROI die ganze Zeit korrekt ermittelt, der Rest der Firmen nur zeitweilig oder nur selten.
Der "Big Deal" ist sehr selten
Gemäß der Umfrage sieht ein knappes Drittel der Unternehmen geringe bis sehr kleine Vorteile durch Outsourcing. Knapp zehn Prozent haben das Gefühl, dass sie den "break even" (Kosten und Nutzen decken sich) erreichen. Vier Prozent befürchten, dass sie Geld durch das Outsourcing verlieren, auf der anderen Seite aber auch Vorteile dadurch erzielen. 44 Prozent der amerikanischen und europäischen CFOs spricht von einer bescheidenen Einsparung. Von einem großen Geschäft ("big deal") ist nur bei drei Prozent der verlagernden Firmen die Rede.