Offshore-Anbieter reagieren mit neuen Service-Vereinbarungen
Outsourcing stürzte Ende 2008 ab
Wobei eine Strategie besonders deutlich wird: der Trend zu kürzeren Verträgen. Das zeigt ein Blick auf den Jahresvertragswert (ACV). Diesen ermitteln die Marktforscher, indem sie den Gesamtvertragswert durch die Laufzeit dividieren. Für 2008 liegt der ACV bei 14,1 Milliarden Euro, laut TPI ein Rekordhoch.
Bernd Schäfer deutet das als Zeichen dafür, dass sich Unternehmen auf kurzfristige Probleme aus dem Tagesgeschäft konzentrieren. Er geht davon aus, dass es in naher Zukunft einen steten Fluss kleinerer, eher taktisch orientierter Outsourcing-Vertragsabschlüsse geben wird. "Die Unternehmen sind an schnellen Einsparmöglichkeiten bei ihren Betriebskosten interessiert, und hier kann das Outsourcing helfen, die konjunkturellen Turbulenzen in 2009 zu überstehen", sagt der TPI-Manager.
Indien spürt Folgen von Satyam und Mumbai-Anschlägen
Turbulenzen hat vor allem die indische IT-Dienstleister-Branche zu überstehen. Derzeit erwirtschaftet der Outsourcing-Sektor für IT und Geschäftsprozesse rund 32 Milliarden Euro im Jahr. Den Unternehmen flatterten 2008 zwei Schreckensmeldungen ins Haus: Die Terror-Anschläge in Mumbai und der Betrugs-Skandal um die einstige Vorzeige-Firma Satyam.
Indische Dienstleister bemühen sich nun um Schadensbegrenzung, wie TPI beobachtet. Die Analysten gehen davon aus, dass Service-Vereinbarungen neu besprochen werden, um den Risiken Rechnung zu tragen. Bernd Schäfer: "Das deckt sich mit der von uns in den letzten Monaten festgestellten verstärkten Konzentration auf die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Unternehmen, in die auch Überlegungen wie Kursschwankungen, Sicherheit, DatenschutzDatenschutz und ein auf mehrere Geographien bauendes Dienstleistungskonzept miteinbezogen werden." Alles zu Datenschutz auf CIO.de
Global betrachtet zeichnet sich eine Kräfteverschiebung zwischen den nordamerikanischen Staaten einerseits und EMEA andererseits ab. Hatte Amerika im Jahr 2006 am Gesamtvertragsvolumen noch einen Anteil von 51 Prozent gehalten, sind es jetzt nur noch 32 Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg der EMEA-Anteil von 38 auf 55 Prozent.