Next Generation Outsouring scheitert an Zeitmangel
Outsourcing-Vertrag fahrlässig verlängert
Verlängert ein Unternehmen bestehende Outsourcing-Verträge, müssen die Verantwortlichen ebenso sorgfältig vorgehen wie wenn eine Leistung erstmals an einen Dienstleister vereben wird. Das betonen die Marktbeobachter von Gartner. Beim sogenannten Next Generation Outsourcing - also der Fortführung bestehender Auslagerungsvereinbarungen - stehen indes andere Fragen im Mittelpunkt als beim erstmaligen Ausgliedern von Dienstleistungen.
Befasst sich eine Firma erstmals mit dem Gedanken, Dienstleistungen nach außen zu vergeben, geht es meist um Fragen wie: Was soll überhaupt ausgelagert werden und an wen? Wählen wir Dienstleister in der Nähe oder entscheiden wir uns für Offshoring? Brauchen wir zur Unterstützung Berater oder speziell Rechtsberatung?
Läuft ein Outsourcing-Vertrag dann einige Jahre und steht zur Verlängerung an, werden andere Fragen wichtiger, wie Frank Ridder, Spezialist für IT-Dienstleistungen beim Marktforscher Gartner, erklärt. Ein Unternehmen müsse in dieser Lage schauen, was sich seit dem ersten Abschluss am Markt verändert habe, ob es etwa neue Preismodelle gebe. "Wichtig ist zum Beispiel die Entscheidung, ob sich das alte Festpreismodell noch lohnt, oder ob man sich eher für ein Utility-Modell entscheiden sollte", erläutert er.
Grundsätzlich verschiebe sich beim IT-Outsourcing der nächsten Generation der Fokus auf strategische Aspekte. Es gehe zunehmend darum, das Business zu integrieren und längerfristige Erfolge statt kurzfristiger Kostenersparnisse anzupeilen. Viele Firmen gingen bei der Entscheidung über einen neuerlichen Vertrag allerdings zu unvorsichtig vor. "Wir sehen oft, dass Firmen schlicht aus Zeitmangel einen Vertrag einfach verlängern", berichtet Ridder.