Editorial
Paddeln mit einem ungleichen Partner
Sie bieten dafür aber auch die Chance, neue Branchenlösungen zu schaffen und als IT-Commodity weiterzuverkaufen. SAP-Chef Henning Kagermann betonte gegenüber dem CIO-Magazin diese Chance. In ihr liegt die Zukunft des Softwareunternehmens, das nicht mit jeder neuen Version die Finanzbuchhaltung neu erfinden kann. SAPSAP braucht den Input von Branchenkennern, um neue Märkte zu erobern. Vor allem, weil kleine und mittlere Unternehmen noch nicht die Kundschaft bilden, die sich Kagermann erhofft. Bleibt also nur der Weg in mehr und ausgefeiltere Branchenlösungen, wenn SAP jetzt wachsen will - und Kagermann will natürlich wachsen, anders als der Konkurrent OracleOracle, der in der Akquisition sein Glück sucht. Alles zu Oracle auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de
Das sollte man wissen, bevor man mit SAP in ein Boot steigt. Die Walldorfer sind nicht zwingend die übermächtigen Partner, die die Crew paddeln lassen, während sie selbst nur noch steuern oder sogar aussteigen, wenn das Wasser zu unruhig wird. So kann es kommen, muss es aber nicht, wie unsere Titelgeschichte auf Seite 56 zeigt. Darin finden Sie unter anderem eine Liste von derzeit laufenden Kooperationen sowie Tipps, die eine Entwicklungspartnerschaft erfolgreich machen - unabhängig von SAP.
An noch zwei weiteren Stelle haben wir uns in diesem Heft mit partnerschaftlichem Verhalten in der IT befasst: Das Beispiel der Europäischen Reiseversicherung macht deutlich, wie Shared Services die Schlagkraft eines Unternehmens steigern (Seite 16). Und die Papierindustrie zeigt, wie sechs Unternehmen sich eine gemeinsame IT-Abteilung leisten, ohne Wettbewerbsvorteile abzugeben. Könnte dieses Modell nicht wegweisend für die vielen Unternehmen sein, die gerade Ihre IT auszulagern versuchen?
Lassen Sie sich das mal durch den Kopf gehen!
Ihre CIO-Redaktion