Digitale Transformation
PlanetHome-CIO Sonne setzt auf kulturellen Wandel
Der Weg in die Cloud
Mitte 2018 fiel bei PlanetHome der Startschuss für die neue IT-Strategie, die den Weg in die Cloud beschreibt. Im Zuge dessen wurden Rechenzentren gekündigt und abgeschafft. Bis Mitte 2020 werden alle verbleibenden Services in die Cloud migriert. Dafür gibt es neue digitale Funktionen und Bereiche für Partner und Endkunden. PlanetHome hat nicht nur eine neue Website für den Markenauftritt, sondern auch ein neues Kundenportal gelauncht. Auf myPlanet können Eigentümer, Käufer und Verkäufer gemeinsam Immobilien verwalten, Suchaufträge einstellen und im Immobilien-Segment stöbern.
Große Teile der Infrastruktur hat PlanetHome bereits auf die Cloud-Plattform Microsoft Azure umgestellt, Office 365 eingeführt und die gesamte E-Mail Struktur in die Cloud verschoben. Zuvor waren viele unterschiedliche Systeme im Einsatz, darunter Exchange Server, Lotus Notes Server und Mail-Verschlüsselungs-Gateways. "Dafür mussten wir Lösungen finden, konnten die Daten aber dann erfolgreich in die Cloud migrieren", erklärt Sonne. Im nächsten Schritt soll das Team alle klassischen Dateilaufwerke abschaffen, so dass ein Zugriff auf die Daten von jedem Ort und zu jeder Zeit möglich ist.
Heute sind die Mitarbeiter von PlanetHome auf dem Weg zum digitalen "Modern Workplace". Mit Microsoft Teams findet mehr Kommunikation im Team per Chat statt. Es gibt künftig keine Telefone mehr, sondern Softphones, die Cloud-Vorteile mit dem Telefonsystem kombinieren. Mit Office 365 ist es möglich, gemeinsam in einem Dokument oder an Powerpoint-Präsentationen zu arbeiten. Das spart zeitraubende Abstimmungsschleifen und steigert so die Effizienz. "Alles tolle Kollaborationsmöglichkeiten, die es vorher nicht gab", erklärt Sonne.
Im Rahmen der Digitalisierung will PlanetHome eine Data-Driven Company werden. Ein integriertes Data-Tracking Modell sorgt zum Beispiel bei allen Customer Journeys auf der Website dafür, dass die User Experience zu jedem Zeitpunkt gemessen und analysiert werden kann. Künftig soll ein großer Data Lake dabei helfen, die Customer Experience mit automatisiertem Marketing zu verbessern. Künstliche Intelligenz kommt aktuell bei der Datenanalyse und der Customer Journey noch nicht zum Einsatz. Das soll sich aber in den nächsten Jahren ändern.
Customer Journey und interne Prozesse verbessern
Nach der IT-Strategie und dem Schaffen von Awareness unter den Mitarbeitern geht es bei der Digitalisierung vor allem um die Kunden. "Man muss die Kundenreise weiter durchdenken und sich fragen: Wie können wir sie für die Kunden und unsere internen Makler verbessern?", erläutert der CIO. In diesem Fall gab es keine fertige Lösung auf dem Markt, eine Eigenentwicklung in Form einer neuen Maklersoftware war die Antwort. Die Kernapplikation wird Anfang 2020 komplett in der Cloud laufen.
Die neue Software wird ein moderneres Auftreten vor Ort beim Kunden mit sich bringen: Mit Tablet und Touchscreen-Apps, die anders als viele Produkte auf dem Markt sowohl online als auch offline-fähig sind. "Das digitale Erlebnis wird der Kunde genauso spüren", so Sonne. "Viele Prozesse, die heute noch manuell ablaufen, werden digitalisiert und damit automatisiert ablaufen. Der Kunde muss an vielen Stellen nicht mehr nachfragen, sondern wird voll transparent über Statusmeldungen in den Prozess mit einbezogen." Durch die Digitalisierung würden auch interne Prozesse einfacher, schneller und teilweise zu mehr als 50 Prozent automatisiert. Sonne: "Das macht unser Geschäftsmodell auch zukünftig effizient und skalierbar."