US-Buchkette Borders
Pleite ohne Online-Handel
Ein weiterer Faktor ist darin zu sehen, dass die Konsumenten heute informierter und preisbewusster seien, meint Steven Burd von Safeway, wie die Financial Times berichtet. Die Käufer würden sich heute zu 25 Prozent auf jene Familien und Personen verteilen, die nach wie vor als vermögend einzustufen sind, und auf die große Mehrheit von 75 Prozent, die jeden Cent dreimal umdrehe, bevor sie ihn ausgibt.
Der neueste Trend: Fast Fashion mit Forever 21
Diese Entwicklung lässt sich auch bei dem harten Wettbewerb auf dem Kleidungsmarkt beobachten. Erst kamen Zara oder H&M, die die klassischen Retailer auf diesem Sektor mit ihren Preisen unterboten. Nun ist eine neue Kette mit dem süßen Namen "Forever 21" auf dem besten Weg, neue Preis- und Modemaßstäbe zu setzen. Der amerikanische Retailer ist dabei, nun auch Europa zu erobern und hat in einigen europäischen Ländern die ersten Läden für "Fast Fashion" eröffnet.
Während man in den USA ziemlich klar die Auswirkungen der Borders-Pleite und ihre weiteren Konsequenzen sieht, gibt man sich in Deutschland ziemlich unbeeindruckt. Motto: Deutschland ist nicht die USA.
So urteilt Claudia Paul, Pressesprecherin des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, der Standesvertretung der Buchhändler und Verlage: "Die Situation des Buchmarktes in Deutschland und den USA ist nicht vergleichbar. In Deutschland gibt es eine flächendeckende Versorgung der Leser mit Buchhandlungen. In jedem kleinen Ort finden Sie so eine "geistige Tankstelle", an der Sie jedes lieferbare Buch im Normalfall innerhalb von 24 Stunden bestellen können."
Das ist mit Sicherheit nicht der Unterschied zu den USA, denn auch dort gab es ja bis vor kurzem diese flächendeckende Versorgung mit den Hunderten von Filialen von Borders und Barnes & Noble sowie dem überall funktionierenden Versand bis hin zum kleinsten Dorf.