Blackberry-Kauf
Prem Watsa wagt seinen größten Deal
Während viele Anleger und Branchenexperten den Smartphone-Pionier schon weitgehend abgeschrieben haben, will er 4,7 Milliarden Dollar auf eine Wiedergeburt setzen. Es wäre Watsas größter Deal, aber nicht das erste Mal, dass der in Indien geborene Watsa gegen den Strom schwimmt. Oft brachte ihm das gutes Geld ein.
Watsa ging beispielsweise schon 2007 vom Platzen der Immobilien-Spekulationsblase aus, was ihm im Gegensatz zu anderen Marktteilnehmern vor Fehlinvestitionen bewahrte. Und 2011 rettete er mit seinem Einstieg die notleidende Bank of Ireland vor einer Nationalisierung - und verdoppelte seinen Einsatz. Zuletzt waren die Investitionen der von Watsa gegründeten Holding Fairfax Financial in schwächelnde Unternehmen jedoch weniger erfolgreich. So brachen der Medienkonzern CanWest und der Papierhersteller AbitibiBowater schließlich zusammen, und auch der Einstieg beim Zeitungsverlag Torstar ("Toronto Star") brachte bisher wenig Freude - die Aktie ist nach wie vor auf Talfahrt.
Watsas Griff nach BlackberryBlackberry könnte auch ein Versuch sein, sein bereits investiertes Geld zu retten. Fairfax hält rund zehn Prozent an dem Smartphone-Konzern und die Beteiligung habe zum aktuellen Kurs bereits einen Verlust von 400 Millionen Dollar beschert, schrieb die "Financial Times". Alles zu Blackberry auf CIO.de
Für Fairfax und Watsa wäre das verkraftbar - die Investmentfirma ist gut 30 Milliarden Dollar schwer. Beachtlich für einen Jungen aus dem indischen Hyderabad, der Anfang 20 seinem großen Bruder nach Kanada folgte. Dort lernte er in den 70er Jahren die Investment-Strategie von Benjamin Graham kennen, auf die auch der amerikanische Anleger-Star Warren Buffet schwört. Das Fundament ist ein tiefer Blick in die Bilanzen. Watsa wird deswegen oft auch als "kanadischer Warren Buffett" bezeichnet. (dpa/rs)