Digital IQ Survey 2017
PwC: Faktor Mensch wichtiger als Technik
- Aktuell erklären 52 Prozent der Unternehmen, sie hätten einen hohen digitalen Intelligenzquotienten, 2016 waren es noch 67 Prozent
- Größten Hürden sind fehlende Skills und mangelnde Integration von neuen und alten Technologien
- 73 Prozent der Firmen wollen in das Internet der Dinge investieren, 54 Prozent nennen außerdem künstliche Intelligenz
Vor zehn Jahren war die Welt noch einfacher, stellen die Analysten von PwC in ihrer "Global Digital IQ Survey 2017" fest. "Digital" war noch ein anderes Wort für "IT", und ein CIO brauchte sich nicht als strategischer Leader zu positionieren. Trotzdem ist die Survey, an der sich mehr als 2200 Manager aus 53 Ländern beteiligt haben, kein pessimistisches Pamphlet.
Unternehmen schaffen Posten des Chief Experience Officer
Die entscheidende Erkenntnis liegt für PwC im Stichwort "human experience". Ob es um Kunden, Mitarbeiter oder Partner geht: Unternehmen hätten verstanden, dass der Faktor Mensch nicht weniger wichtig ist als die Technologie. Wie PwC beobachtet, ernennen immer mehr Firmen einen Chief Experience Officer, der sicherstellen soll, dass technologische, prozessuale und organisatorische Veränderungen verstanden und umgesetzt werden. Allerdings gibt es zu dieser Beobachtung noch keinen statistschen Beleg. Die Analysten raten sogar, sich ab jetzt auf die menschliche Seite des Changes zu konzentrieren, denn technologisch ist viel getan worden.
Offenbar wird dieser Aspekt versäumt. Als Ziel ihrer Investitionen in digitale Technologien nennen 57 Prozent der Befragten zunächst einmal Umsatzwachstum. Zehn Prozent versprechen sich bessere Kundenerfahrungen. Im Vorjahr nannten 45 Prozent Umsatzsteigerungen und 25 Prozent verbesserte Kundenerlebnisse.
Investitionen in IoT und künstliche Intelligenz
Im Hinblick auf solche Investitionen liegt das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) mit 73 Prozent vorn. 54 Prozent nennen außerdem künstliche Intelligenz. 15 Prozent wollen in Robotics investieren, zwölf Prozent in 3-D-Druck und zehn Prozent in Augmented Reality. Die anderen Punkte (Virtual Reality, Drohnen und Blockchain) bleiben unter der Zehn-Prozent-Marke.
Die Selbsteinschätzung der Unternehmen fällt aktuell deutlich schlechter aus als im Vorjahr. In der jetzigen Studie erklären nur noch 52 Prozent der Unternehmen, sie hätten einen hohen digitalen Intelligenzquotienten. 2016 waren es noch 67 Prozent, 2015 mit 66 Prozent etwa gleich viel.
Immerhin bezeichnen heute mehr als zwei von drei Befragten (68 Prozent) ihren CEO als einen "Champion for digital". 2007 waren es erst 33 Prozent. Andererseits erklären 29 Prozent die Begriffe digital und IT noch immer für synonym, was PwC für kurzsichtig hält -DigitalisierungDigitalisierung muss heute als strategische Gesamtaufgabe gelten. 40 Prozent der Unternehmen erklären, proaktiv innovative Dinge auszuprobieren - aber mit einem spezifischen Business-Zweck im Hintergrund, nicht als Experiment. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
Chief Experience Officer und Emerging Tech Evangelist
Für PwC ist die digitale Transformation Chefsache. Der CEO muss mit dem CIO und dem schon genannten Chief Experience Officer kooperieren. Zusätzlich sollten Unternehmen die Position eines Emerging Tech Evangelist besetzen. Dieser konzentriert sich auf neu entstehende Technologien und klopft sie auf ihren konkreten Business-Nutzen ab.
Die Analysten haben auch nach den größten Hindernissen gefragt. Demnach haben die Studienteilnehmer die Zusammenarbeit von IT und Business vergleichsweise gut im Griff. Lediglich zwölf Prozent sehen hier ein Problem. Weit größer sind die Schwierigkeiten durch fehlende SkillsSkills (24 Prozent), der mangelnden Integration neuer mit bestehenden Technologien (22 Prozent) und unflexiblen oder langsamen Prozessen (21 Prozent). Alles zu Skills auf CIO.de