Kreative Köpfe haben's schwer

Querdenker sind lästig, aber wichtig



Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.

Unternehmen brauchen kreative Köpfe

Anfang 2011 schockte der neue CEO von Nokia seine Mitarbeiter mit einer "Brandrede". "Unsere Ölplattform brennt", sagte er. "Wir haben zwar brillante Quellen für Innovation bei Nokia, aber wir bringen sie nicht schnell genug auf den Markt." Obwohl Nokia zu den weltweit innovativsten Unternehmen zählt, wurde das Unternehmen ein Opfer seiner schwerfälligen Struktur. "Chinesische Handyhersteller werfen Geräte schneller auf den Markt, als wir eine PowerPoint-Präsentation auffrischen. Sie sind schneller, billiger und fordern uns heraus."

Nokia ist damit nicht alleine. Generell wächst der Druck der Märkte. In zahlreichen Branchen findet ein Paradigmenwechsel statt: Waren die Innovationszyklen früher lange, planbar und teilweise sogar vorhersehbar, so ändert sich das radikal. Egal in welcher Branche, überall registriert man ein wachsendes Innovationstempo. Viele Unternehmen sind zu langsam, um hiermit Schritt zu halten.

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