Redesign-Großprojekt
Radikaler Schnitt: Neue Netzwerkinfrastruktur
Die Fehleranalysen bei Netzwerkschäden oder -ausfällen führen zwangsläufig auch immer zu einer hohen zeitlichen Ressourcenbindung des Personals. Deshalb gilt es, klinische Systemausfälle außerhalb definierter Notfallkategorien zu vermeiden und so auch möglicherweise für das Unternehmen auftretende Schäden abzuwenden.
Abkehr von der 2-Vendor-Strategie
Im Rahmen des Projekts beschloss das Klinikum, sich von der bisherigen Two-Vendor-Strategie zu verabschieden und die gesamte Hardware auf Brocade-Switches zu vereinheitlichen. Für die Umsetzung wurde für die 25 bisherigen Schränke in Abhängigkeit vom betroffenen Versorgungsschwerpunkt zunächst eine Reihenfolge festgelegt. Dann begann der Umbau der wichtigsten Netzwerkschränke, wobei diejenigen Schränke zuerst umgestellt wurden, die die bettenführenden Abteilungen und Funktionsbereiche versorgen. Im laufenden Projekt folgen dann die nicht zentral gelegenen Bauabschnitte sowie die Redundanz durch den neu geplanten Backbone in der Lampertz-Sicherheitszelle.
Bisher ist über ein Drittel des Projekts umgesetzt. Bis Ende 2012, nach einem Projektzeitraum von insgesamt 20 Monaten, soll die vollständige Erneuerung der Netzwerkinfrastruktur abgeschlossen sein. Die Wartung und den notfallmäßigen Ersatz zentraler Switches, die die wichtigsten im Klinikum bestehenden Komponenten (OP, Notaufnahme, Schockraum, Radiologie, Strahlentherapie, IT und Technik) versorgen, hat Euromicron in einem 7x24-Stunden-Wartungsvertrag mit vier Stunden Reaktionszeit übernommen.
Nach DIN EN 80001-1
Durch die Überarbeitung der Netzwerktopologie im Klinikum konnten zahlreiche Bereiche nach DIN EN 80001-1 (Risikomanagement zur Einbringung von Medizintechnikgeräten in IT-Netzwerke) umgesetzt werden. Medizin- und Verwaltungsnetze lassen sich im Städtischen Klinikum Lüneburg nun dank einfach handhabbarer VLAN-Technik gemäß DIN-Norm mit wenig Aufwand sauber trennen.
25 VLANs sorgen dafür, dass jeder Mitarbeiter auf genau diejenigen Daten Zugriff hat, für die er auch berechtigt ist. Das bedeutet, dass sich die Schadenswahrscheinlichkeit durch unbeabsichtigt entstandene Datenlecks massiv verringert hat.