Bain-Studie: Vier IT-Trends

Radikaler Wandel der Software-Anbieter

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

4. Open-Source entwickelt sich zu einer echten Alternative: Bei Betriebssystemen und Datenbanken hat Open-Source-Software bereits einen hohen zweistelligen Marktanteil. Bei geschäftskritischen und komplexen Anwendungen wie ERPERP dominiert jedoch weiterhin die Closed-Source-Software mit kostenpflichtiger Unterstützung und Wartung durch den Anbieter. Alles zu ERP auf CIO.de

Doch auch dieses Modell ist zunehmend in Gefahr durch Open-Source-ERP wie Compiere und OpenBravo, die insbesondere in Kombination mit flexibel nutzbaren On-Demand-Infrastruktur-Angeboten ("Cloud") massive Kostensenkungen ermöglichen und die heutigen Enterprise-Software-Anbieter unter Umsatz- und Margendruck setzen.

Die Risiken von On-Demand und SaaS

On-Demand-Software ist unbestritten die nächste Evolutionsstufe der Software-Industrie. Doch das Modell ist auch mit erheblichen Risiken verbunden. SaaS erfordert von den Anbietern hohe Anfangsinvestitionen, da zunächst eine Onlineplattform aufgebaut und vermarktet werden muss. Diese hohen Einrichtungs- und Betriebskosten amortisieren sich durch die regelmäßigen Nutzergebühren nur langsam. Salesforce.com brauchte rund zehn Jahre, um profitabel zu werden. Durchschnittlich dauert es ein Jahr, um die Vertriebskosten für einen SaaS-Kunden zu erwirtschaften.

Aufgrund des hohen Investitionsbedarfs für Anbieter und der damit verbundenen Risiken erwartet Bain, dass sich der SaaS-Markt vergleichsweise schnell auf wenige Anbieter je Software-Segment konsolidieren wird. Dabei werden die Unternehmen erfolgreich sein, die ihre bestehenden Hardware-, Software- oder Servicekunden in produktive SaaS-Kunden umwandeln können. Die vielen anderen IT-Anbieter würden nur als Zulieferer von SaaS-Anbietern mit großer Nachfragemacht bei Servern, Netzwerkinfrastruktur, Software und Systemintegration überleben.

"Software-as-a-Service wird sich als bedeutendes Segment im Enterprise-Software-Markt etablieren. Wie die zukünftige Landschaft aussieht und ob sich primär Software-Unternehmen oder IT-Service-Anbieter durchsetzen werden, ist noch völlig offen", sagt Bain-Experte Budde. Neben Start-ups wie Salesforce.com entwickelten sich etablierte Software-Anbieter wie Oracle und SAPSAP ebenso in Richtung SaaS, wie Infrastruktur- und Serviceprovider wie T-Systems. "Letztlich wird sich die Branche vermutlich über SaaS hinaus entwickeln", prognostiziert Matthias Budde. "Wahrscheinlich wird das bisherige Business-Process-Outsourcing als Process-as-a-Service wieder aufgegriffen und on-demand angeboten. Dadurch würden auch die SaaS-Karten neu gemischt. Alles zu SAP auf CIO.de

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