Was der ILOG-Kauf durch IBM für den Markt bedeutet
Kaum ein Software-Anbieter ist sicher vor Übernahmen
ILOG ist mit seinem Hauptsitz in Frankreich und trotz seiner 850 Mitarbeiter, seinen 3000 direkten Kunden in über 30 Ländern und seinen mehr als 500 OEM-Partnern nur bei Insidern wirklich bekannt. Dabei verfügt ILOG über ein äußerst interessantes Produktspektrum: Business Rules Management, Optimierungs- und Visualisierungs-Lösungen. Den Kern bildet eine sehr effiziente Optimierungs- und Rules-Engine.
Damit wäre ILOG eigentlich ein Übernahmekandidat für OracleOracle oder SAPSAP gewesen. Es bleibt offen, warum nicht eines dieser Unternehmen die Akquisition gemacht hat. Möglicherweise war IBMIBM einfach schneller mit seiner Entscheidung. Die Tatsache, dass ILOG bereits seit 1996 ein IBM-Partner ist, kann es allein nicht gewesen sein. Denn auch die anderen beiden Firmen Oracle und SAP haben langfristige, partnerschaftliche Beziehungen zu ILOG. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de
Allerdings hätten beide ERP-Anbieter eine Unmenge von existierenden ILOG-Partnern direkt vor den Kopf gestoßen. Die ILOG-Optimierungsalgorithmen werden praktisch von allen Unternehmen bzw. Softwarehäusern eingesetzt, die Optimierungsroutinen benötigen, da es praktisch keine wirkliche Alternative am Markt gibt. Viele der "Noch-ILOG-Partner", die voraussichtlich alle zu IBM-Partnern werden, hätten intensiv nach Alternativen Ausschau gehalten, und der ILOG-Unternehmenswert wäre damit gesunken.
IBM hingegen ist kaum Konkurrenz für die meisten ILOG-Partner, sodass IBM erneut sein Partner-Netzwerk auch für andere WebSphere-Produkte weiter ausbauen kann. IBM plant in der Tat, die ILOG-Produkte in die WebSphere-Reihe einzugliedern und sein SOA-Angebot durch die Business-Rules-Engine deutlich zu verbessern.