Schwerpunkt Desktop: Desktop-Outsourcing bei Daimler-Chrysler
Riesen-Transfer mit großem Risiko
Dass es zumindest im deutschen Pilotprojekt erst einmal wieder vorwärts geht, dürfte nicht zuletzt einem Projektmitarbeiter auf Daimler-Chrysler-Seite zuzuschreiben sein. Er hatte eine HP-Veranstaltung für ein faszinierendes Lehrstück an Vendor-Diplomatie genutzt und klargemacht, wie groß der Druck ist. "Sue Unger fragt jede Woche, wie es steht", warnte er von der Bühne herab, wohl wissend, dass kurz darauf eine Präsentation des Projekts im Headquarter von Daimler-Chrysler in Auburn Hills, Michigan, anstand. Die Gardinenpredigt scheint ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben: HP hat den Auftrag weiterhin in der Tasche.
Die bangen Wochen vor diesem Durchbruch dürften allerdings nun dazu führen, dass die Vertragspartner den Vertrag noch einmal besonders akribisch prüfen. Für Mitte Dezember steht nämlich die endgültige Entscheidung an, ob "PC Global" in vollem Umfang ausgerollt wird. Danach erst, darauf besteht CIO Unger, soll publik gemacht werden, bis wann und mit welchen Zwischenschritten alle PCs bei Daimler-Chrysler in die Betriebsverantwortung von HP übergegangen sein sollen.
Image der Daimler-IT steht auf dem Spiel
Dass das Projekt nicht bereits vor der endgültigen Verabschiedung gekippt ist, dürfte nicht nur für HP eine gute Nachricht sein; für das Unternehmen hängt an dem Auftrag das noch unfertige Image eines Global Players im Servicegeschäft. Auch für Daimler-Chrysler geht es um Image und Glaubwürdigkeit, und zwar von Seiten der IT gegenüber den Mitarbeitern. Für Sue Unger persönlich steht schließlich ihre Entscheidung für eine globale StandardisierungStandardisierung auf dem Prüfstand. Die populärste IT-Managerin auf dem Planeten hatte sich damit gegen starke Bedenken europäischer IT-Kollegen im Konzern durchgesetzt. Deren Befürchtung: Es gebe keinen Dienstleister, der einen so großen Brocken allein stemmen könne.
Der endgültige Beweis des Gegenteils steht noch aus.
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