Strategien


BW-IP und BPC von SAP

SAP-Planungswerkzeuge: Welches ist das richtige?

29.10.2013
Von Christian Folberth
Mit "BW-IP" und "BPC" hat SAP zwei Lösungen für unterschiedliche Planungsaufgaben im Programm. Mittelfristig sollen beide zu einer Plattform verschmelzen. Bis dahin müssen Anwender genau überlegen, welches Tool ihnen besser dient.
SAPs Planungslösungen im Vergleich: Während sich BW-IP in erster Linie für den zentralen Einsatz im IT-Backend eignet, richtet sich BPC mit seinem dezentralen Ansatz vor allem an User in den Fachabteilungen.
SAPs Planungslösungen im Vergleich: Während sich BW-IP in erster Linie für den zentralen Einsatz im IT-Backend eignet, richtet sich BPC mit seinem dezentralen Ansatz vor allem an User in den Fachabteilungen.
Foto: Camelot ITLab

Dass es überhaupt zwei verschiedene SAP-Planungswerkzeuge gibt, ist durch den Zukauf von OutlookSoft und Business Objects im Jahr 2007 bedingt. Damit wurde das bis dato auf die im Business Warehouse verankerte integrierte Planung (BW-IP) beschränkte SAP-Portfolio um das Produkt "Business Planning and Consolidation" (BPC) erweitert. Beide Werkzeuge zeichnen sich durch individuelle Funktionen und Einsatzmöglichkeiten aus, deren Vorteile die Fach- und IT-Abteilungen gegeneinander abwägen müssen. Das IT-Beratungsunternehmen Camelot ITLab hat in Kundenprojekten einen detaillierten Anforderungskatalog entwickelt, der Unternehmen hilft, die strategisch richtige Entscheidung zu treffen.

Einheitlichkeit versus Flexibilität

BW-IP und BPC haben gemeinsam, dass sie die Planungszyklen von Unternehmen verkürzen, manuelle Tätigkeiten reduzieren und die Planungsqualität steigern sollen. Ein wichtiger Unterschied ist allerdings, dass sich BW-IP eher für eine zentrale unternehmensweite Planung eignet, weil harmonisierte Daten aus dem Business Warehouse genutzt werden können, während BPC mehr für eine dezentrale Fachbereichs- und Abteilungsplanung in Frage kommt. Wer also über die Geschäftsbereiche hinweg einheitlich planen will, ist mit der integrierten Planungslösung BW-IP gut beraten - muss aber auf die Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit verzichten, die BPC den Fachanwendern bietet.

Bei BW-IP sind sämtliche Planungsprozesse vordefiniert, zentral gesteuert und hierarchisch geordnet, was die Verwendung einheitlicher Planungsobjekte und Planungslayouts einschließt. Dadurch kann eine noch höhere Planungsgenauigkeit erzielt werden als mit BPC. Eine weitere Besonderheit von BW-IP ist, dass die IT-Abteilung während des gesamten Produktlebenszyklus die Hoheit über die Administration behält - von der Installation und Wartung bis hin zur technischen Unterstützung der Umsetzung von Planungsthemen.

BPC: Fachanwenders Liebling

In SAPSAP BPC hingegen lassen sich Planungs-szenarien weitgehend eigenständig von den Fachabteilungen erstellen, steuern und warten, da dieses Werkzeug stark an MicrosoftMicrosoft Excel ausgerichtet ist und wenig technisches Wissen erfordert. Die Endanwender sind also weitgehend unabhängig von der IT-Abteilung und können in ihrer Planung rascher, flexibler und agiler auf die sich ständig wandelnden Kunden- und Marktanforderungen reagieren. Darüber hinaus lässt sich SAP BPC tendenziell schneller einführen als die integrierte Planungslösung, die klassischerweise in BW entwickelt wird und dementsprechende IT-Ressourcen erfordert. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

Unternehmen sollten jedoch beachten, dass für BPC zwar geringere Implementierungs-, dafür jedoch Lizenzkosten anfallen - im Gegensatz zu BW-IP, das mit der SAP-ERP-Lizenz kostenfrei zur Verfügung steht. Wer also bei der Anschaffung seiner Planungswerkzeuge vornehmlich auf die Kosten achtet, dürfte mit BW-IP besser beraten sein.

Außerdem punktet BW-IP gegenüber BPC mit höherer Stabilität, Skalierbarkeit, Performance sowie Datenintegration und -integrität. Demgegenüber bietet BPC den Vorteil, dass SAP Starter Kits und Rapid Deployment Solutions mitliefert, die als Projektbeschleuniger wirken und für einen schnellen Einsatz des Werkzeugs sorgen. Bei BW-IP werden solche Starter Kits dagegen nicht von SAP mitgeliefert, sondern als Add-ons von SAP-Partnern angeboten. Ein Beispiel dafür ist der Planungswizard "Merlin" von Camelot ITLab, mit dem sich die Einführung von BW-IP beschleunigen lässt. Merlin enthält vorkonfigurierte Szenarien für typische Planungsanforderungen von Unternehmen sowie zusätzliche Planungsfunktionen.

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