Neues Paket für 22 statt bisher 17 Prozent der Lizenzgebühr

SAP-Support jetzt teurer

30.04.2008
Von Nicolas Zeitler

Wang bestätigt, dass die Wartung in den vergangenen Jahren tatsächlich deutlich komplexer geworden sei. Als weiteren Grund für die Preisanhebung vermutet der Berater allerdings den Vergleich mit dem Konkurrenten Oracle. Der hatte in seinem jüngsten Quartalsbericht angegeben, dass die Umsatzrendite sich auf 41 Prozent erhöht habe. SAP hat laut dem neuesten Jahresbericht nur eine Rendite von 27 Prozent erwirtschaftet. Wang zufolge sehen sich die Walldorfer in Zugzwang, zu Oracle aufzuschließen, was diesen Wert anbelangt.

Aufschließen zur Konkurrenz

Oracle verlange schon seit mehreren Jahren Wartungsgebühren von 22 Prozent, sagt Wang. SAP habe der Versuchung einer Preiserhöhung lange widerstanden. Mit dem jetzigen Schritt folge der Software-Hersteller anderen großen Anbietern.

Der neue Satz sei im Vergleich immer noch nicht übermäßig teuer. Ray Wang verweist auf eine Umfrage von Forrester unter 215 Anwendern. Mehr als die Hälfte von ihnen zahlt jedes Jahr um die 26 Prozent für den Unterhalt. Angemessen fänden die Befragten indes Werte von unter 16 Prozent.

Berater für abgestufte Preise

Wang schlägt ein Modell vor, in dem sich die Gebühren über die Einsatzdauer einer Software verändern. Sei ein Programm einmal sechs oder mehr Jahre im Einsatz, werde bis auf kleinere Updates ohnehin nicht mehr viel geändert. "Dann sollten die Firmen wirklich nur noch zwischen fünf und zehn Prozent zahlen müssen", sagt der Forrester-Analyst.

Der frühere Gartner-Analyst Vinnie Mirchandani spricht sich ebenfalls für abgestufte Preismodelle aus. Er plädiert dafür, dass die Anbieter unterschiedliche Raten für verschiedene Nutzeranforderungen bereithalten. So gebe es etwa Firmen, die mit der aktuellen Version einer Software zufrieden seien und statt größerer Upgrades nur kleine Leistungen in Anspruch nehmen wollten. Für sie seien Gebühren von zehn Prozent der Lizenzsumme angemessen.

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