Nachfolger von Vishal Sikka
SAP-Vorstand hält HANA- und Cloud-Kurs bei
Dennoch soll die Plattform nicht als reine SAP-Technik positioniert, sondern technische Basis für jegliche Art von Applikationen werden. HANA sei offen für alle Anbieter und werde offen bleiben, so der Manager. Das gilt auch für die Applikationen, deren Nutzung nicht zwingend HANA voraussetzen wird. "Sollten Wettbewerber eine konkurrenzfähige, innovative Plattform zur Verfügung stellen, werden wir dem Kunden die Wahl zwischen der SAP-Technik und einem Wettbewerbsprodukt lassen", sagte Leukert.
An die eigene Entwicklungsmannschaft richtete der Manager den Appell zur Zusammenarbeit: "Wir funktionieren als Team und haben die Aufgabe, die SAP gemeinsam nach vorn zu bringen." Dafür sei jeder Mitarbeiter gefordert, seine Kompetenzen und Fähigkeiten einzubringen, die eigenen Wünsche aber dem gemeinsamen Ziel unterzuordnen.
Design Thinking wird Entwicklungsstandard
Bis Jahresende werde er in der ganzen Entwicklungsorganisation die "Design-Thinking"- Methode als Standard einführen. Damit soll die künftige Produktentwicklung näher an den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtet werden, so dass Ideen und Anregung schon in einer frühen Phase der Entstehung in eine Software eingearbeitet werden können.
Hinter allen Bestrebungen steht die Annahme, dass die künftige Welt noch viel enger vernetzt sein wird als bislang. Trends wie Machine to Machine (M2M) und das Internet der Dinge werden neue Datenströme, Analyseanforderungen und Geschäftsmodelle entstehen lassen. Leukert betonte mehrfach bevorstehende Veränderungen durch die IndustrieIndustrie 4.0, die in den produzierenden Unternehmen neue Möglichkeiten mit Dienstleistungen schaffen. Im Zentrum aller Neuerungen stehe der Endkunde, an seinen Bedürfnissen müssten sich sämtliche Angebote ausrichten. Hier sieht Leukert die SAP mit der Übernahme des E-Commerce-Anbieters Hybris im Übrigen sehr gut aufgestellt. Top-Firmen der Branche Industrie
Sikka = Visionär; Leukert = Pragmatiker
Leukert strebt im Grunde an, die von Vishal Sikka angestoßenen Arbeiten weiterzuführen. Das kommt nicht überraschend, immerhin hat er als Leiter der Entwicklung der "Business Suite" und "Business One" maßgeblich an der Strategie mitgearbeitet. Im Detail mögen sich Änderungen einstellen: "Vishal ist ein genialer Visionär, der es auf spielerische Art versteht, technische und philosophisch Aspekte zusammenzubringen und zu vermitteln", charakterisierte Leukert seinen Vorgänger. "Ich bin eher pragmatisch und orientiere mich in meiner Arbeit eng am Kunden."