Editorial aus CIO-Magazin 05/06 2018
Schluss mit drei Lebenslügen
Dieses Heft dreht sich um Lebenslügen und um Menschen, die daraus Profit schlagen. Noch. Die gute Nachricht vorweg: DigitalisierungDigitalisierung reduziert ihre Marge. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
Lebenslüge Nr. 1: Menschen wollen Medizin. Das stimmt nicht. Menschen wollen gesund sein. Da Medizin zu Letzterem beitragen kann, sehen sich Mediziner immer im Recht - auch wenn sie niemanden heilen. Schönes Beispiel: Deutsche liegen jetzt nur noch halb so lange im Krankenhaus wie vor 25 Jahren. Und Dänen liegen nur halb so lange dort wie Deutsche. Geht es ihnen dabei schlechter? Nein, denn sie nutzen die häusliche Medizintechnik viel besser. Wie IT dazu beitragen kann, beschreibt Gerd NiehageGerd Niehage, CIO von B. Braun MelsungenB. Braun Melsungen. Top-500-Firmenprofil für B. Braun Melsungen AG Profil von Gerd Niehage im CIO-Netzwerk
Lebenslüge Nr. 2: Menschen wollen Autos. Das stimmt nicht. Menschen wollen mobil sein. Da Autos zu Letzterem beitragen, sehen sich Autobauer immer im Recht - auch wenn sie niemanden vorwärtsbringen. Schönes Beispiel: Der Elektro-SUV "Byton" wird ab 2019 genauso im Stau stehen wie alles Blech um ihn herum. Dank seines Digitalservice "my Health" kann er dabei zwar das Gewicht seines Fahrers ermitteln und diesem Gesundheitstipps erteilen. Was "my Health" empfehlen wird, kann aber auch jeder Fahrer eines 20 Jahre alten Golfs erahnen. Wie KI zu tieferen Erkenntnissen führt, beschreiben Sven LorenzSven Lorenz, CIO von PorschePorsche, und Martin HofmannMartin Hofmann, CIO von VolkswagenVolkswagen. Top-500-Firmenprofil für Porsche Top-500-Firmenprofil für Volkswagen Profil von Martin Hofmann im CIO-Netzwerk Profil von Sven Lorenz im CIO-Netzwerk
Lebenslüge Nr. 3: Menschen wollen SAPSAP. Das stimmt nicht. Menschen wollen informiert sein. Da SAP zu Letzterem beiträgt, sehen sich die Softwarehersteller immer im Recht - auch wenn sie niemanden schlauer machen. Schönes Beispiel: Die britische Firma Diageo hat vor Gericht gelernt, dass die indirekte Nutzung von SAP durch später zugekaufte Salesforce-Lizenzen nicht durch die "SAP Process Integration" gedeckt ist. Teures Wissen. Dass SAP zugibt, seine Kunden damit nicht wirklich aufgeschlaut zu haben, drückt sich jetzt im neuen Lizenzmodell "Digital Access" aus. Alles zu SAP auf CIO.de
Andreas Oczko von der DSAG lobt, dass SAP damit Vertrauen zurückgewinnen will. Hoffen wir, dass er recht bekommt. Denn undurchsichtige Lizenzmodelle sind lukrativ, ähnlich wie SUVs im Stau oder Diabeteskontrollen im Krankenhaus.
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