Omnichannel in der Schuhbranche
Schritt für Schritt zum richtigen Daten-Management
Zusammenführung und Aggregation der Daten
Schuheinzelhändler mit einer Online-Präsenz unterschätzen möglicherweise, wie wichtig ein starkes Datenmanagement auch für die Fähigkeit ist, den Return-on-Investment ihrer Marketingstrategien zu evaluieren. Aktionen in sozialen Netzwerken machen die Datenlage noch komplizierter, denn hier entsteht zusätzlich zu den strukturierten und semistrukturierten Interaktions? und Transaktionsdaten ein ständiger Strom an unstrukturierten Daten. Bei vielen Einzelhändlern ist der Prozess, eine geeignete Multichannel-Strategie mit zugehörigen Messdaten, Analysewerkzeugen und Erfolgskennziffern zu entwickeln, noch nicht abgeschlossen.
Datenmanagement und Analyse im Schuhbereich
Ein durchdachter, effizienter Ansatz für Datenmanagement und Datenanalyse kann dabei helfen, die oben genannten Herausforderungen zu überwinden. Dabei sind die folgenden Schritte zu empfehlen:
ERP-System Integration: Damit Fragen zum Produktsortiment oder den saisonalen Absätzen mit einem Klick beantwortet werden können, müssen das Produktmanagement und die entsprechenden Analyselösungen in das ERP-System integriert sein. Das Verkaufen von Schuhen ist komplex, schnell und kaum vorhersehbar. So ist die Kontrolle über die Daten ein entscheidender Faktor.
Das Datensystem sollte als einheitliche Informationsquelle fungieren, auf die sowohl das ERPERP? als auch das Fertigungssystem zugreifen können. Die zentrale Speicherung der Daten in einem System ermöglicht den Zugriff auf das Produktinformationsmanagement-System (PIM-System) von jedem berechtigten Ort aus, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens. Alles zu ERP auf CIO.de
Markteinführungszeit verkürzen: Aufgrund von vier oder mehr saisonalen Phasen ist die Markteinführungszeit extrem wichtig. Die Planung neuer Produktkollektionen und die entsprechende Dateneingabe dürfen nicht mehrere Wochen dauern. Häufig laufen Prozesse parallel, weil externe Agenturen, wie zum Beispiel Marketingpartner, oder andere Firmen, wie beispielsweise Distributoren, beteiligt sind. Daher ist die manuelle Dateneingabe ein Hemmnis für den erfolgreichen Online-Vertrieb.
Da Bilder beim Kauf von Schuhen eine große Rolle spielen, sollten die Produktdetails mindestens ein großes Bild, eine kurze Beschreibung sowie die verfügbaren Farben und Größen umfassen. Das Hinzufügen zusätzlicher Beschreibungen, Bilder, Videos und Verweise sollte in einen Erweiterungsprozess ausgelagert werden. So kann die Produktpräsentation später noch erweitert und verbessert werden. Doch am Anfang muss der Fokus darauf liegen, das Produkt so schnell wie möglich online zu stellen und für die Kunden verfügbar zu machen.
Kundenfeedback einbauen: Schuheinzelhändler sollten den direkten Kundenkontakt nutzen und die Kunden um Bewertungen und Feedback bitten. Heute ist das Sammeln und Analysieren von Kundenfeedback einer der wichtigsten Wege, um an Produktplanungsdaten zu gelangen, weil dadurch Trends viel schneller identifizierbar werden als in der Vergangenheit.
Vielfach geht das Feedback in Form von unstrukturierten E-Mails ein, die oft sehr nützlich sind, das Datenmanagement aber noch komplexer machen. Online-Formulare, zum Beispiel Rezensionen mit einer 5-Sterne-Bewertungsskala, sind da strukturierter und leichter zu verwalten. Die Option, einen Kommentar zu hinterlassen, sollte in das Bewertungssystem integriert sein, und negatives Feedback sollte als Chance gesehen werden, mit einem unzufriedenen Kunden in Kontakt zu treten und dadurch Vertrauen innerhalb der Community zu schaffen.
Negatives Feedback kann zudem wichtige Hinweise auf bislang verborgene Fehler im Store oder bei den Online-Medien enthalten, die möglichst zeitnah behoben werden sollten. Wenn ein Händler Feedback schnell analysiert und darauf reagiert, schützt er damit nicht nur seinen guten Ruf, sondern erzeugt in vielen Fällen bei dem zuvor kritischen Kunden eine besonders enge Bindung an das Produkt beziehungsweise die Marke.
Datenmanagement und Analyselösungen bieten die Möglichkeit, Produktinformationen mit Kundenmeinungen zu verknüpfen. Die in einem zentralen Daten-Hub befindlichen Produktdaten können nicht nur die Eigenschaften des Produkts, sondern auch produktbezogene Kommentare, Feedback und Reaktionen der Kunden enthalten. Dies ermöglicht einem Händler, in jeder Situation proaktiv zu handeln.
- Datenanalysen werden wichtiger
Der Anteil der Unternehmen steigt, in denen Entscheidungen auf Basis von Datenanlysen getroffen werden. - Vorreiter: Maschinenbau und Automobilindustrie
Wenn es darum geht, Entscheidungen mit Erkenntnissen aus Datenanalysen zu unterfüttern sowie konkreten Nutzen aus Den Analyseerkenntnissen zu gewinnen, haben hierzulande der Maschinenbau und die Automobilbranche die Nase vorn. - Datenvielfalt wächst
Neben Stammdaten fließen immer stärker Kundendaten, Log-Daten, aber auch öffentlich verfügbare Daten in die Analysen mit ein. - Interne Angelegenheit: Sammeln und analysieren
Während die Unternehmen das Handling der Datenanalysen lieber selbst betreuen, greifen sie bein Design und dem Aufbau von Datensystemen öfter auch auf externe Dienstleister zurück. - Blick in die Zukunft
Wenn es um Entscheidungen geht, werden vorausschauende Analysen für die Verantwortlichen in den Unternehmen immer wichtiger. - Excel bleibt gesetzt
Zwar setzen die Unternehmen verstärkt auf komplexe Analysemethoden, einfache Tools wie beispielsweise Excel sind aber nach wie vor das wohl am weitesten verbreitete Analysewerkzeug. - Medien setzen auf Advanced Analytics
Geht es um den Einsatz fortgeschrittener Analysen sind die Medienbranche und der Automobilbau am weitesten. - Bedenken wegen Datenschutz
Datenschutz und Datensicherheit sowie Unsicherheit bezüglich der Rechtsgrundlagen, was die Auswertung von Daten betrifft, bilden die größten Hemmnisse, Big Data einzusetzen. - Weniger Geschäftsrisiken
Sechs von zehn Befragten gaben an, dass sich im Zuge des Einsatzes von Big Data die Höhe der Geschäftsrisiken deutlich (28 Prozent) beziehungsweise eher (42 Prozent) abgenommen haben. - Vorbehalte schwinden
Die Vorbehalte, die gegen den Einsatz von Big Data sprechen, werden weniger. Sogar der viel beklagte Mangel an Spezialisten scheint sich zumindest ein wenig zu entspannen. - Big Data Strategie
Vor allem die Medien, Versicherungen und Banken verfolgen eine dedizierte Strategie, was den Big-Data-Einsatz betrifft. - Big Data im Einsatz
Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der befragten Unternehmen hat eine Big-Data-Lösung im Einsatz, knapp ein weiteres Viertel plant dieses. - Nutzen könnte höher sein
Umsatz erhöhen, Risiken minimieren, Kosten reduzieren - diese Vorteile, die Big Data verspricht, haben längst nicht alle Unternehmen erzielt.
So wird ein Schuh daraus
Viele Schuhunternehmen verlassen sich immer noch auf intern entwickelte Marketing-Datenbanken und Vertriebssoftwarelösungen, die nicht integriert sind und sich nicht anhand von bestimmten Kriterien steuern lassen. Ohne eine gut gestaltete Datenkontrolle sind Daten-Crashs und Fehler bei der Auswertung unvermeidbar.
Schuhunternehmen müssen sich auf diesen Wandel vorbereiten, der mit der DigitalisierungDigitalisierung einhergeht. Die Vorbereitung sollte dabei nicht nur neue Systeme und Prozesse umfassen, sondern auch die interne Kultur. Das erfordert geplantes Änderungsmanagement und ein genaues Wissen der Entscheidungsträger um die Einflussfaktoren und Ziele der Initiative. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
In Bezug auf die IT sollten Schuheinzelhändler sicherstellen, dass ihre internen Altsysteme während der Implementierung des neuen Datenmanagementsystems weiterhin funktionieren. Dann können sie die Daten langsam aus diesen älteren, unflexiblen Systemen in die neuen Systeme migrieren, die bereits zu dem zentralen Datenmanagement-Hub gehören.
Das Schuhgeschäft ist hochdynamisch, und die Präferenzen der Kunden wandeln sich ständig. Daher sind Unternehmen mit einer unausgereiften Produktdatenverwaltung deutlich im Nachteil. Kürzere Markteinführungszeiten sind nicht nur wichtig, sie sind auch der entscheidende Faktor für langfristigen Geschäftserfolg.
Erfolgreiche Schuheinzelhändler nutzen alle verfügbaren Vertriebskanäle und hören ihren Kunden genau zu. Denn nur so entstehen enge Kundenbeziehungen sowie vielfältige, ansprechende und relevante Einkaufserfahrungen.