Strategien


Collaboration könnte Stagnation verhindern

SCM führt oft in die Kostenfalle

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Scavo wertet eine Umfrage unter 244 Firmen weltweit aus, die überaus aufschlussreiche Erkenntnisse bringt. Denn Reichweite und Mehrwert von SCM-Investitionen wurden methodisch mit Investitionen in 13 andere Business-Technologien wie Customer Relationship Management (CRM), Enterprise Resource Planning (ERPERP), Business IntelligenceBusiness Intelligence (BI), mobile Apps oder Legacy-Erneuerung verglichen. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de Alles zu ERP auf CIO.de

Mangel an Spezialisten

Im Vergleich entpuppen sich sowohl Adaptions- als auch Investitionsrate bei SCM als vergleichsweise gering. Das liegt laut Constellation Research vor allem am branchenspezifischen Charakter von SCM. Finanz- oder Informationsdienstleister beispielsweise kämen als Kunden kaum in Frage, weil sie ja keine klassische Lieferkette zu managen haben.

Hervorragend schneidet SCM hingegen beim ROI ab. In der Regel ist ein ROI laut Scavo innerhalb von zwei Jahren zu verbuchen. Das ist also besser als bei vielen anderen Software-Arten. Allerdings relativiert der Analyst, dass es bei SCM oft schwierig sei, die Implementierungs- und Supportkosten im Griff zu behalten. Noch schwerer wiegt eine andere Größe: Bei den Gesamtbetriebskosten erreicht SCM nur einen schwachen Wert. Und dieser Faktor wiegt aus Anwender sicherlich ebenso schwer wie der positive ROI.

Wie Experton festhält, ist die Zusammenarbeit in den Lieferketten ein handfestes Problem im SCM-Bereich. „Die logistische Zusammenarbeit innerhalb von Unternehmen oder über Unternehmens- und Wertschöpfungsgrenzen hinweg wird durch die fehlende Kollaboration an ihre Grenzen geführt“, urteilt Analyst Axel Oppermann. „ProjekteProjekte können nicht pragmatisch abgewickelt werden, da innerhalb der Supply Chain die Kommunikation und Kollaboration der Akteure nicht sichergestellt ist.“ Unterschiedliche Systeme, unterschiedliche Datenhaltung und unterschiedliche Arbeitsmodelle erhöhten die Prozess- sowie Transaktionskosten. Alles zu Projekte auf CIO.de

„Ein Königsweg kann die Implementierung von Supply-Chain-Collaboration-Ansätzen auf Basis von Social Business für Collaboration-und Communication-Modelle sein“, so der Experton-Mann weiter. Benötigt würden Organisationsformen die auf Social-Business-Konzepten und -Modellen aufbauen. „Agilität steht im Vordergrund, IT ist der notwendige Produktionsfaktor“, so Oppermann.

Constellation Research führt weitere Herausforderungen ins Feld. So seien Lieferketten-Profis knapp. Es fehlt demnach an Spezialisten, die wissen, wie man komplexe Angebots- und Nachfragepläne managt und auch über die dafür benötigte Software Bescheid wissen.

Ferner sei es kaum noch möglich, alle fürs SCM benötigten Informationen in einem einzigen System vorzuhalten, weil die Datenintegration aus internen und externen Quellen an Komplexität zunimmt. „Das Problem verschärft sich noch“, so Constellation Research. Das liege daran, dass wegen Outsourcing die benötigten Daten häufig nicht mehr im eigenen Unternehmen vorhanden seien.

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