Studie

"Second Screen" beim Fernsehen stagniert

27.08.2013
Die wachsende Nutzung des Internets beeinflusst den Fernsehkonsum der Menschen in Deutschland nicht, wie eine aktuelle Studie ergab. Denn der vielfach angenommene Trend zum Zweitbildschirm stagniert.

Die private Internetnutzung kommt einer aktuellen Studie zufolge auch weiterhin um Längen nicht an die durchschnittliche Zeit heran, die die Menschen in Deutschland vor dem Fernseher verbringen. Die im Netz verbrachte Zeit stieg demnach zwar von rund 50 Minuten pro Tag im Jahr 2008 auf aktuell 80 Minuten, ermittelte das Marktforschungsinstitut TNS Infratest. In allen Altersgruppen sehen die Befragten nach eigener Einschätzung aber seit längerem konstant um die 160 Minuten pro Tag fern.

Ein von der Branche der Unterhaltungselektronik ausgemachter Trend ist dabei der Untersuchung zufolge gar keiner. Die IndustrieIndustrie geht seit längerem davon aus, dass neben dem Fernsehen zunehmend auch parallel ein zweiter Bildschirm für den Zugang ins Netz genutzt wird ("Second Screen"). Neben dem Fernsehen werde auch im Netz gesurft, berichtet nun TNS. Laut der aktuellen Studie täten dies jedoch 28 Prozent der 14- bis 64-Jährigen gelegentlich. Das sei aber ein Wert, der seit 2010 auf dem gleichen Niveau stagniere. Top-Firmen der Branche Industrie

Diskussion wird überschätzt

"Die Parallelnutzung entwickelt sich weit weniger dynamisch, als es die gegenwärtige Diskussion um die Nutzung von First und Second Screen vermuten lässt", sagte Andrea Geißlitz von TNS Infratest. Lediglich 12 Minuten nutzten die Befragten nach eigener Einschätzung beide MedienMedien zeitgleich. Über 90 Prozent der TV-Nutzungszeit finde damit ohne Internet statt. Top-Firmen der Branche Medien

68 Prozent der Parallelnutzer kommunizierten neben dem Fernseher per E-Mail oder Chat, 21 Prozent tauschten sich in Sozialen Netzwerken aus. 28 Prozent nutzten die zusätzlichen Informationen zu den TV-Sendungen im Internet, 26 Prozent informierten sich eingehender über Produkte aus der TV-Werbung.

Die Ergebnisse stammen aus einer repräsentativen Gemeinschaftsstudie der ARD-Werbeabteilung, der Deutschen Telekom, IP Deutschland, Vodafone sowie dem ZDF. Sie soll laut TNS Infratest einen fundierten Überblick über die Nutzung konvergenter Techniken und die Interessen der Nutzer geben. (dpa/tö)

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