Großprojekt bei KWS Saat
Sharepoint und Lync an 100 Standorten
Um ein IT-Projekt umzusetzen, muss Gerald Jüttner wissen, wann der Mais ausgesät wird. Der CIO der KWS Saat AG mit Stammsitz im niedersächsischen Einbeck modernisiert an rund 100 Standorten des Saatgutzüchters in mehr als 70 Ländern die IT: Die Mitarbeiter bekommen neue Werkzeuge für E-Mail, gemeinsame Arbeit an Dokumenten und Videokonferenzen. Im vorigen Oktober begann das Projekt zur Einführung von Windows 7, Office 2010, Outlook 2010 und Lync 2010. Diesen Oktober soll es an fast allen Standorten abgeschlossen sein. Anschließend folgt mit der Sharepoint-Einführung der zweite Teil.
Dass zwischen den weit über den Erdball verteilten Standorten die Kommunikation verbessert werden muss, zeigten dem seit Juli vor zwei Jahren amtierenden IT-Chef Gespräche mit den Fachbereichen, die er seit Mai 2011 führte. "Bisher haben wir uns außer mit Mails und Telefongesprächen viel durch Dienstreisen über Länder, Kulturen und Zeitzonen hinweg verständigt", sagt Jüttner. Jetzt tauschen sich die Saatgutzüchter etwa zwischen Changchun im Nordosten Chinas oder Rancagua in Chile mit ihren Kollegen in Einbeck häufiger in Videokonferenzen aus. Im ersten Teil des Social-Collaboration-Projekts wurde auf den Rechnern der rund 3800 KWS-Mitarbeiter neben Windows 7, Outlook, Exchange und Office 2010 auch die Kommunikationslösung Lync von MicrosoftMicrosoft installiert. Alles zu Microsoft auf CIO.de
Bewusst entschied sich Gerald Jüttner bei der Office-Ausstattung für eine On-Premise-Installation und gegen die SaaS-Lösung Microsoft Office 365Office 365. Er habe die Lizenzkosten beider Modelle verglichen, sagt der CIO. "Bei unserer User-Anzahl ist eine Inhouse-Lösung deutlich kostengünstiger", so Jüttner. Zweites Argument gegen die Cloud-Lösung waren Sicherheitsbedenken. Der CIO sah die Vertraulichkeit der Daten nicht ausreichend gewährleistet. Alles zu Office 365 auf CIO.de
Die Pilot-Umstellung auf das neue Office- und Collaboration-Paket fand im Dezember 2011 statt. "Dass die KWS-Zentrale in Einbeck mit 1200 Mitarbeitern erst in diesen Tagen die neue Kommunikationsausstattung bekommt, liegt unter anderem an unserem wichtigsten Arbeitsmaterial", sagt Jüttner - Pflanzen wie dem eingangs erwähnten Mais. Die Zuchtstationen im Ausland bearbeiten das Saatgut so, dass es auf die regional unterschiedlichen Anforderungen der Landwirte zugeschnitten ist. In der Zentrale in Einbeck laufen die Fäden für diese Arbeiten zusammen. Bei Züchtung, Ernte, Aussaat und Vermehrung gibt es je nach Saison bei Mais, Zuckerrüben oder Getreide "heiße Phasen", so Jüttner. "Da haben die Mitarbeiter wenig Zeit, und Sie können nicht auch noch mit einem IT-Projekt daherkommen." Deshalb musste sich der Rollout-Plan nach den Arbeitsspitzen der Pflanzenzüchter richten.