Service-IT-Architektur
Signal Iduna baut Service-dominierte Plattform
4 Zutaten für die Plattform
Um solche Echtzeit-Erlebnisse zu ermöglichen und sich gegen die Insurtechs zu behaupten, hat Warg die Kernelemente der Service-dominierten Logik als Architektur konzipiert und die Signal Iduna diese Service-dominierte Architektur als Plattform implementiert. Sie dient als Scharnier zwischen der Legacy-IT und den Anwendungen am Kunden-Frontend. Für diese Service-dominierte Architektur braucht man laut Warg vier Zutaten: "Drei Service-Systeme plus einen Datentopf."
1. System of Interaction
Über das System of Interaction findet die gesamte Kommunikation mit dem Kunden statt. Dabei wird das Kundenprofil datenschutzkonform stetig fortgeschrieben, so dass die Signal Iduna mit ihren Versicherten den Faden immer wieder dort aufnehmen kann, wo man beim letzten Austausch stehen geblieben ist. Indem die Versicherung die Kommunikation mit den Kunden ganzheitlich wahrnimmt, will sie ein datenbasiertes Kundenverständnis aufbauen.
2. System of Participation
Das System of Participation richtet sich nicht an Kunden, sondern an Dienstleister und Co-Produzenten der Versicherung. An das System lassen sich externe Dienste wie Chatbots, Digital Assistants (Alexa), KI-Lösungen oder Plattformen wie Amazon Web Services (AWS) anbinden. So lassen sich zusammen mit externen Dienstleistern neue Services generieren und verbessern.
3. System of Operant Resources
Mit diesem System zieht der Versicherer alle Daten, die für die kundenzentrierte Handlungsweise erforderlich sind, aus den Archiven auf die Plattform. Das Backend-System arbeitet zwar langsam, aber es birgt eine große Fülle an Wissen über Kunden und Fähigkeiten aus über 100 Jahren Unternehmensgeschichte. Das ist ein Pfund, mit dem man wuchern kann, insbesondere wenn es in Echtzeit über die Service-dominierte Plattform genutzt wird.
4. Datentopf
Fehlt als letzte Zutat für die Plattform nur noch der Echtzeit-Datentopf oder Data Lake, in den alle strukturierten und unstrukturierten Daten einfließen.
Komplett auf Basis von Openstack
Als technische Basis setzt die IT stark auf Open-Source-Produkte. Das agileagile, echtzeitfähige "System of Engagement" haben Warg und seine IT-Mannschaft komplett auf Basis von Openstack aufgebaut. Dabei kommen unter anderem Docker-Container und die Container-Anwendungsplattform Open Shift von Red Hat zum Zuge. Alles zu Agile auf CIO.de
"Unternehmen nutzen Openstack, weil sie agil, sicher, skalierbar, kostengünstig und unabhängig sein wollen. Sie möchten eine moderne Architektur auf einer Plattform implementieren, auf der die Lösungen wiederverwendet werden können, und dies ohne Lizenzen zu zahlen", lautet die These von Warg. Seiner Ansicht nach gehört die Zukunft "Open-Source-Plattformen mit intelligenten Architekturen".