Service-IT-Architektur
Signal Iduna baut Service-dominierte Plattform
Die Vorarbeiten begannen vor drei Jahren
Doch bevor es mit der neuen Plattform losging, musste die IT zunächst die Basis dafür schaffen. Seit dem Start des sogenannten Zukunftsprogramms Anfang 2015 hat Signal Iduna rund 100 Millionen Euro in Prozesse, Services und DigitalisierungDigitalisierung investiert. In diesen drei Jahren hat sie: Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
die gesamte Infrastruktur modernisiert und ihre Anwendungen konsolidiert,
spartenübergreifend ein Ziel-Betriebsmodell mit einheitlichen Prozessen und Transparenz geschaffen sowie die Prozesse automatisiert und
die Verwaltung für den Vertrieb zentralisiert, den Vertrieb weiter qualifiziert und strukturell neu aufgestellt.
Joint Venture mit msg Systems in Kooperation mit IBM
"Jetzt können wir uns auf Service-Excellence und Kunden konzentrieren", so Warg. Dafür gründete die Signal Iduna im Dezember 2016 das Unternehmen SDA SE Open Industry Solutions, ein Joint Venture mit msg Systems in Kooperation mit IBMIBM. Dort arbeiten rund 40 Spezialisten in Hamburg an der Außenalster an der Weiterentwicklung der Service-dominierten Architektur (SDA). Alles zu IBM auf CIO.de
"Für die Openstack-Plattform mussten wir grundlegende architektonische Entscheidungen treffen. Deswegen war es wichtig, weltweit führende IT-Architekten von außen mit am Tisch sitzen zu haben", begründet Warg die Entstehung der SDA. Der Ansatz der SDA SE ist Open InnovationInnovation auf der Basis von Openstack, daher können auch andere Versicherer und Unternehmen aus anderen Branchen mitmachen, um gemeinsam innovative Lösungen agil zu erstellen. Alles zu Innovation auf CIO.de
Bedenken der Mitarbeiter
Die seit nunmehr drei Jahren laufenden Veränderungen bereiten manchen Mitarbeitern Sorgen. Host-Programmierer mit 20 Jahren Berufserfahrung fragen sich, was aus ihnen werden soll, wenn jetzt ganz neue Technologien einziehen. Doch Agilität am Frontend kann es nicht geben, wenn die Basissysteme mit ihren Kernfunktionen und Daten nicht stabil laufen. Deshalb bleibt das Wissen im Host-Umfeld unverzichtbar, lautet Wargs beruhigende Antwort.
Change-Management - die meinen es ja ernst
Seit 2015 laden nun alle Vorstände beispielsweise immer wieder kleine Mitarbeitergruppen aus IT und Fachbereichen zu Gesprächen an dafür eingerichteten Infoständen ein. Doch so schnell ließen sich die Mitarbeiter nicht überzeugen. "Ich dachte, für das Change-Management brauchen wir ein paar Monate, und dann haben es alle verstanden", blickt Warg zurück. "Es hat aber eineinhalb Jahre gedauert, bis wir gespürt haben, dass es bei den Mitarbeitern angekommen ist."
Erst dann sei wirklich allen klar geworden, wie ernst es der Versicherer mit der Digitalisierung meint. Der "Kultur-Shift" hin zu einem Realtime-Unternehmen, das den Gebrauchsnutzen für den Kunden in den Vordergrund stelle und sich dabei lizenzfreier Software bediene, sei eine besonders tiefgreifende Veränderung, so Warg.
Auch wenn das Großprojekt der neuen Service-dominierten Plattform jetzt durchstartet, weiß IT-Vorstand Warg doch: "Die Kultur unseres Unternehmens zu verändern ist sicher das anspruchsvollste Projekt.