Ursula Soritsch Renier
So bewerkstelligt die Sulzer-IT-Chefin den Wandel
Partner statt Kunden
Einen ähnlichen Dialog führt sie mit dem CEO und den Business-Verantwortlichen, die sie ausdrücklich nicht als "Kunden", sondern als "Partner" bezeichnet: "Der Kunde ist nun einmal König, aber ich kann nicht jedem Fachbereichsleiter seine Wünsche erfüllen und am Ende mit Systemen dastehen, die nicht miteinander sprechen."
Trotz ihrer Vorliebe für rasche Lösungen legt Soritsch-Renier Wert auf sorgfältige Planung. So ist es ihr gelungen, die Informationstechnik zu einem festen Bestandteil des rollierenden Dreijahresplans für den Gesamtkonzern zu machen: "Das ist keineswegs normal", ist sie überzeugt.
Wo immer es möglich ist, standardisiert die IT-Chefin ihre Plattformen. Unter ihrer Ägide wurde endlich Windows 7 global ausgerollt - nachdem zuvor bereits zwei Anläufe gescheitert waren. Von den 46 E-Mail-Systemen sind drei übrig geblieben. Sie werden laut Soritsch-Renier sogar einheitlich gemanagt: "Wir haben nur physisch eines in der EU, eines in den USA und eines in der Schweiz - aufgrund regulatorischer Vorgaben."
Doch die Harmonisierung reicht deutlich weiter: Es gibt mittlerweile Standards für Netze sowie ein Projekt-Management-Office (PMO) mit einheitlicher Methodologie, Key-Performance-Indikatoren (KPIs) und einem Approval Board, das jedes Vorhaben nach vorgegebenen Kriterien überprüft, bevor es seine Zustimmung gibt.
Grenzen der Standardisierung
Allerdings sieht Soritsch-Renier auch die Grenzen der Vereinheitlichung. Nicht überall ist es beispielsweise sinnvoll, ein Mammutsystem wie SAP einzuführen. Manchmal ist MicrosoftMicrosoft Dynamics einfach die praktikablere Lösung. Und in der Geschäftseinheit Water kommt gar das wenig bekannte "iScala" von Epicor zum Einsatz. Der relativ standardisiert strukturierte Order-to-Cash-Prozess lässt sich durch ein ERP-System problemlos abbilden; für das vorhergehende "Opportunity to Order" braucht man flexiblere Lösungen. Alles zu Microsoft auf CIO.de