Cloud Computing


Problematische Cobol-Altlasten

So bringen Sie Altanwendungen in die Cloud

Bernhard Steppan arbeitet als IT-Chefarchitekt bei DB Systel GmbH (Deutsche Bahn) in Frankfurt am Main. Er hat 100+ Artikel und zahlreiche Bücher über C++ und Java verfasst. Er betreibt mehrere Blogs, unter anderem http://steppan.net, http://artouro.org und http://tourbine.com

Das Projektteam legt daher folgende Ziele fest: das eigene Rechenzentrum soll ausgelagert werden. Als erste Outsourcing-Maßnahme gilt es, möglichst viele Anwendungen zu einem Drittanbieter in eine kostengünstige Cloud zu verlagern. Ziel soll sein, die Rechnerkapazitäten nur dann zu bezahlen, wenn sie auch benötigt werden.

Der IT-Bebauungsplan hilft bei der Bestandsaufnahme

Der Konzern hat eine historisch gewachsene Anwendungslandschaft mit vielen unternehmenskritischen Individualanwendungen, die in einer Zeit entstanden sind, als es noch keine Alternativen zu einer individuellen Entwicklung gab. In einer Inventarisierungsphase aktualisiert das Architektur-Management des Unternehmens den bisherigen IT-Bebauungsplan.

Mithilfe dieses Plans lassen sich die Anwendungen einordnen: nach ihrer Technologie, nach den Organisationseinheiten und nach ihrer Stellung innerhalb der Geschäftsprozesse. Der IT-Bebauungsplan gibt Auskunft darüber, welche Anwendungen bestimmte Geschäftsbereiche und Prozesse des Konzerns abdecken, zum Beispiel den Vertrieb oder die Katalogproduktion. Zudem liefert der IT-Bebauungsplan eine Bestandsausnahme der vorhandenen IT-Anwendungen.

Die wichtigsten Teile der IT-Bebauung - mit dem Buchungskernsystem im Mittelpunkt (Abbildung 2).
Die wichtigsten Teile der IT-Bebauung - mit dem Buchungskernsystem im Mittelpunkt (Abbildung 2).

Ergebnis der Phase ist ein Plan der gesamten Anwendungslandschaft, wovon die Abbildung 2 die wichtigsten Teile der IT-Bebauung zeigt. Die Abbildung besteht im linken Bereich aus dem Buchungskernsystem, mit dem sich im Reisebüro Reisebuchungen vornehmen lassen. Daran hängt der Internetauftritt des Unternehmens, mit dessen Hilfe Reisen über das Internet gebucht werden können. Diese Anwendungen initiieren die Transaktionen im Buchungskern. Unterhalb des Buchungskerns ist das Flugeinkaufssystem zu sehen, über das der Einkäufer Charterflüge für den Konzern organisiert und der Buchungssoftware zur Verfügung stellt.

Im mittleren Bereich des Bebauungsplans befindet sich das Hoteleinkaufssystem. Damit beschafft der Einkäufer Zimmerkontingente bei Hotels und stellt sie dem Buchungssystem zur Verfügung. Mit dem Preiskalkulationssystem berechnen die Produktmanager auf Basis der Vorjahrespreise die neuen Preise für die aktuelle Saison. Darunter befindet sich das Last-Minute-System, über das der Konzern steuern kann, welche Produkte in den Abverkauf kommen. Den Reigen der Individualanwendungen schließt das Rechnungsprüfungs-System, mit dem die von Hoteliers eingereichten elektronischen Rechnungen automatisiert gegen die vom Einkauf vereinbarten Preise für die unterschiedlichen Buchungskonditionen geprüft werden.

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