Für Alpha-Server von HP

So rettet Virtualisierung alte Software

27.10.2011
Von Hartmut  Wiehr

Dieses Test-Szenario wurde nach einer positiv verlaufenen Woche dahingehend ergänzt, dass nun auch der zweite Alpha-Server unter Charon emuliert wurde. Alle 500 Anwender arbeiteten nun in dieser virtuellen Umgebung, ohne dass sie das bemerkt hätten: Für sie hatte sich "an der Basis" nichts geändert, die Anwendung lief wie vorher. Der kleine Unterschied, der nicht zu bemerken ist: Die alte Alpha-Basis existiert unter der Emulationsschicht Charon nicht mehr.

Virtuelle Lösung beschleunigt die tägliche Datensicherung

Die Datensicherung wurde früher immer nachts von 20 Uhr bis gegen sechs oder sieben Uhr morgens durchgeführt, unter der Charon und einem neuen Plattensystem ist sie bereits gegen etwa zwei Uhr nachts fertig. Mit diesem Performancegewinn könnte Flader gut leben, aber das alte Warenwirtschaftssystem Sangross ist ebenfalls ein Auslaufmodell. Es basiert auf einem reinen Ascii-Code und wird nicht mehr weiter gepflegt. Dennoch an der bewährten Software festzuhalten, hätte bedeutet, dass man alle Änderungen am System auf eigene Kosten entwickeln müsste. Die Perspektive wäre gewesen: Alpha-Server nur noch mit gebrauchter Hardware weiter pflegen und auf der Software-Seite kostspielige Eigenentwicklungen.

Flader sagt, er sei "nach wie vor begeistert" von der Stabilität der Alpha-Server. Sie liefen und seien "praktisch nicht abgestürzt". Dass ein Server ein dreiviertel oder ein ganzes Jahr ohne Unterbrechung und Neubooten läuft, finde man bei den heutigen Servern nicht. Wenn da nur nicht dieses Beschaffungsproblem gewesen wäre.

Das Systemhaus invenate sorgte für die praktische Umsetzung der Lösung.
Das Systemhaus invenate sorgte für die praktische Umsetzung der Lösung.
Foto: invenate

Allerdings gab es schon, wie er konzediert, ein Performance-Problem auf der Speicherseite: Die größte Platte, die man in das angeschlossene HSG-Raid-System von DEC (dann Compaq und HP) mit maximal 48 Platten hineinpacken konnte, hatte ein Volumen von lediglich 32 GByte. Dies entspricht laut Flader nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Er würde jederzeit wieder den Umstieg auf den Emulator Charon machen, meint der IT-Leiter. Das laufe "hervorrragend". Bei der Umstellung und den Tests wurde er von dem Systemhaus invenate unterstützt, das sich auf VAX-, Alpha- und Charon-Installationen in Deutschland spezialisiert hat.

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