AR, MR und Neuromorphic Computing
So sieht Mercedes die Autozukunft
Die deutschen AutobauerAutobauer gelten im Urteil vieler Kritiker als hoffnungslos rückständig. Auch angesichts sinkender Umsätze und wenig erfolgreicher Elektromodelle. Sie hätten die Zeichen der Zeit schlicht nicht erkannt, so ein oft geäußerter Vorwurf. Top-Firmen der Branche Automobil
Dem will jetzt Mercedes-BenzMercedes-Benz entgegenwirken und gewährt dazu Einblicke in seine Forschungsaktivitäten. Mit digitaler Technik wie Augmented RealityAugmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR) sowie Neuromorphic Computing wollen die Stuttgarter in Zukunft das Zeitalter des hyperpersonalisierten Fahrens einläuten. Top-500-Firmenprofil für Mercedes-Benz Group AG Alles zu Augmented Reality auf CIO.de
Hyperpersonalisierte Autos
Doch um was geht es bei diesem Buzzword konkret? In der Vision der Schwaben sollen künftige Modelle ihren Besitzern ein ganzheitliches und nahtloses digitales Erlebnis bieten, das ihr Leben einfacher und komfortabler gestaltet. So soll das Auto der Zukunft die Gewohnheiten, Gemütszustände und Bedürfnisse der User erkennen.
Wie das konkret aussehen könnte, verdeutlicht der Autobauer an einem Beispiel: Die Autobesitzer trinkt morgens nach dem Aufstehen einen Kaffee und bereitet sich mit einem Mixed-Reality-Headset auf den Arbeitstag vor. Dazu gehört unter anderem ein Blick auf die Termine im Kalender.
Zum richtigen Zeitpunkt fährt dann das Fahrzeug autonom aus der Garage. Der Innenraum ist dabei bereits exakt den aktuellen Bedürfnissen wie Temperatur, Radiosender oder Lautstärke entsprechend konfiguriert.
Nach dem Einsteigen schlägt ein KI-gesteuerter Assistent die vorgeschlagene Route ins Büro vor. Da unser Beispiel-User seinen Kaffee bereits zu Hause getrunken hat, führt die Route nicht über den sonst so beliebten Drive-Through-Coffeeshop.
Virtuell Navigieren per AR
Durch eine AR-Brille sieht der Fahrer die Navigation als virtuelle Anzeige in der Außenwelt - genau an den Stellen, wo sich wichtige Weg- und Abbiegepunkte befinden. Möchte die Person am Steuer sich lieber anderen Aktivitäten widmen, schaltet sie einfach in den autonomen Fahrmodus.
Das Fahrzeug macht dann Vorschläge für erweiterte Aufgaben und Erlebnisse entsprechend den bekannten, individuellen Präferenzen. Dazu gehört etwa, eine entspannte Sitzhaltung einzunehmen oder Aufgaben, fortzuführen die zu Hause begonnen und noch nicht fertiggestellt wurden.
Langfristig will das Unternehmen seinen Kunden mit AR-Brillen ein neuartiges Benutzererlebnis bieten. Dabei verfolgt der Konzern den Ansatz "Bring Your Own Device" (BYODBYOD). Sprich, der Benutzer bringt seine eigene AR-Brille mit, die individuell auf Sehstärke und persönliches Umfeld angepasst ist. Darüber hinaus könnte die Verknüpfung mit der fahrzeugseitigen Sensorik und Aktorik neue Möglichkeiten eröffnen, um Entertainment-, Wellness- und Komforterlebnisse auf ein immersiveres Niveau zu heben. Alles zu BYOD auf CIO.de
Mixed Reality
Ein weiteres Anwendungsgebiet sieht Mercedes-Benz in immersiveren Markenerlebnissen für potenzielle Käufer. Mit Hilfe von MR-Brillen (Mixed Reality) könnten diese in Echtzeit virtuelle Fahrzeugmodelle interaktiv erleben und individuell anpassen. Das könnte das physische Kundenerlebnis im Retail ergänzen. Derzeit nutzt der Autobauer hierzu Echtzeit-Game-Engines in Verbindung mit der Apple Vision Pro.
Dabei beschränken sich die Ideen des Autobauers nicht nur auf den Verkauf. Mittels MR will man auch die CollaborationCollaboration der eigenen Mitarbeiter verbessern. Diese könnten mit Hilfe der Technologie künftig über Ländergrenzen und Zeitzonen hinweg simultan an virtuellen Fahrzeugen arbeiten. Alles zu Collaboration auf CIO.de
So ließen sich in Zukunft mit Blick durch die MR-Brille verschiedene Fahrzeugtypen mit realen Fahrzeugabmessungen schnell und kostengünstig miteinander vergleichen. Auch neue Ideen könnten schneller erlebbar dargestellt und virtuell erprobt werden.
Neuromorphic Computing
Auch in Sachen KI will der Autobauer neue Weg einschlagen, um - gerade bei elektrischen Fahrzeugen wichtig - Energie einzusparen. Um dies zu realisieren, setzen die Stuttgarter auf neuronale Netze, sprich Neuromorphic Computing. Hierzu hat das Unternehmen unlängst eine Forschungskooperation mit der kanadischen University of Waterloo angekündigt.
Neuromorphic Computing ahmt die Funktionsweise des menschlichen Gehirns nach. Dadurch könnten KI-Berechnungen deutlich energieeffizienter und schneller erfolgen.
In der Praxis, so der Autobauer, wäre ein solches Fahrzeug in der Lage, Verkehrsschilder, Fahrspuren und andere Verkehrsteilnehmer auch bei schlechter Sicht viel besser zu erkennen und schneller darauf zu reagieren. Dabei wäre es zehnmal effizienter als aktuelle Systeme, so die Stuttgarter. Gleichzeitig habe Neuromorphic Computing das Potenzial, den Energiebedarf für die Datenverarbeitung beim autonomen Fahren im Vergleich zu heutigen Systemen um 90 Prozent zu senken.
Intelligente Autos für die Smart Cities der Zukunft
In Sachen DigitalisierungDigitalisierung arbeitet der Autobauer nicht nur an seinen eigenen Produkten, sondern entwickelt auch eine Vision für die Smart Cities der Zukunft. Klares Ziel dabei: Der heute von interessierter Seite so stark kritisierte Individualverkehr soll auch in Zukunft seinen Platz und seine Berechtigung haben. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
Dazu haben die Stuttgarter unter dem Label "2040+" drei Szenarien für Los Angeles, London und Shenzhen entwickelt. Wir beschränken uns an dieser Stelle auf das Beispiel Shenzhen, da die südchinesische Metropole in Sachen digitaler Transformation zu einer der führenden Städte zählt.
So könnte dort ab 2040 das Verkehrsmanagement mit Hilfe künstlicher Intelligenz, Vernetzung und digitaler Infrastruktur erfolgen. Auf separaten Konvoi-Spuren wären dann viele automatisierte Fahrzeuge unterwegs, vernetzt über eine integrierte "Vehicle-Road-Cloud". Aufgrund der dichten Bebauung wären verschiedene vertikale Verkehrsebenen vorstellbar.
Dabei könnte Vehicle-2-X-Kommunikation (V2X) zum Standard werden, während die Logistik automatisiert mit Robotern und Drohnen funktionieren. In der Vision für Shenzhen haben alle Fahrzeuge einen elektrischen oder elektrifizierten Antrieb und erzeugen über Solarmodule einen Teil ihres eigenen Stroms.
Radfahrer haben separate Fahrspuren und Fußgänger klar gekennzeichnete Wege. Der Warentransport und die Personenbeförderung in umliegende Städte könnte mit Hochgeschwindigkeitszügen und VTOLs (Vertical Take Off and Landing) erfolgen. Für gute Luftqualität und eine geringe Aufheizung im Sommer sorgen zahlreiche Parks und eine grüne Infrastruktur.
Wie die Vision von Mercedes-Benz für Los Angeles und London aussieht, erkunden Sie hier.
- Sven Lorenz
Der langjährige Porsche-CIO Sven Lorenz ist Konzern-CPO bei Volkswagen. Bei der Kür zum CIO des Jahres 2006 schaffte es Sven Lorenz auf den zweiten Platz. - Falko Morlock
Seit 1. September 2023 ist Falko Morlock CIO des schwäbischen Maschinen- und Anlagenbauers Dürr AG. - Alexander Buresch
Alexander Buresch ist seit Januar 2020 CIO des bayerischen Automobilkonzerns. Ein Foto des Managers hat BMW bislang noch nicht veröffentlicht. Der Wirtschaftswissenschaftler ist seit mehr als 20 Jahren für BMW tätig und war zuletzt Vice President Corporate Strategy and Planning. - Hauke Stars
Seit Februar 2022 ist Hauke Stars IT-Vorständin und Chief Information Officer bei Volkswagen. - Katrin Lehmann
Als CIO der Mercedes-Benz Group AG und der Mercedes-Benz AG verantwortet Katrin Lehmann die globale IT für alle Geschäftsbereiche, Marken und Märkte und berichtet direkt an den CEO. - Jürgen Sturm
Jürgen Sturm ist seit Januar 2015 Informatikleiter beim Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen. Sturm ist promovierter Ingenieur und kommt von der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH. Sturm war vor seiner BSH-Zeit zwischen 1999 und 2003 Bereichsleiter Organisation, Prozesse und Informationssysteme bei der Grundig AG. - Volker Schwarz
Der langjährige Rheinmetall-CIO Volker Schwarz ist seit Januar 2024 CIO beim Automobilzulieferer GKN Automotive. - Frank Loydl
CIO der Audi AG und damit Nachfolger des bisherigen CIO Mattias Ulbrich ist seit Februar 2018 Frank Loydl. Seit 2016 verantwortete er im Konzern die Software-Entwicklung. Ab 2009 war er bei T-Systems das Delivery Management für den Kunden Volkswagen AG zuständig. Diese Aufgabe übernahm Loydl 2013 schließlich direkt für den Automobilkonzern. - Martin Hofmann
Martin Hofmann tritt zum 1. Mai 2023 seinen neuen Posten als CTO und CIO bei Volta Trucks an. Zuvor war er drei Jahre als Senior Vice President bei Salesforce und über 19 Jahre bei Volkswagen, dort zuletzt als Group CIO. - Alexander Eisl
Der ehemalige MAN-Manager Alexander Eisl hat am 1. Oktober 2022 die Nachfolge von Skoda-CIO Klaus Blüm angetreten, der zu VW gewechselt ist. - Michael Hilzinger
Michael Hilzinger ist seit Juli 2019 CIO beim Bremsen-Spezialisten Knorr-Bremse in München. Er war zuvor Group CIO beim Stahlhändler Klöckner in Duisburg. - Petra Clemens
Seit Oktober 2024 leitet Petra Clemens die IT von Cariad, der Software-Tochter von Volkswagen. Sie kommt vom Eisenbahnlogistiker VTG. - Markus Bentele
Markus Bentele ist seit Januar 2017 Vice President Information Technology (VP)/Group CIO beim Automobilzulieferer Mahle International GmbH in Stuttgart. Zuvor war Bentele Corporate CIO der Rheinmetall AG. - Christian Ley
Christian Ley leitet seit 2006 den Bereich Informationssysteme Brose Gruppe. In dieser Funktion verantwortet er den Ausbau der IT-Lösungen im Kontext der Unternehmensstrategie. Ley begann 1995 als Diplom Betriebswirt (FH) als Trainee in der Brose Gruppe und wechselte anschließend als DV-Koordinator in die zentrale Anwendungsentwicklung. Dort übernahm er 1999 die Teamleitung für PPS- und QM-Systeme und anschließend die Leitung der Zentralabteilung „logistische Anwendungssysteme“. In dieser Funktion war er bis 2006 weltweit für zahlreiche SAP-Implementierungsprojekte verantwortlich. - André Wehner
Am 1. Juni 2021 hat André Wehner den CIO-Posten bei MAN Truck & Bus übernommen. Als IT-Chef verantwortet Wehner die weltweite IT des Nutzfahrzeugherstellers. Dazu zählen auch Produktionswerke, Logistikzentren und die eigenen Landesvertriebsgesellschaften. Sein Vorgänger Stephan Fingerling geht als Geschäftsführer zur Group IT Services GmbH, der IT-Tochter der Volkswagen Gruppe. Vor seinem Wechsel zum Münchner Nutzfahrzeughersteller war Wehner CDO bei Skoda Auto. In der neu geschaffenen Stelle kümmerte er sich dort seit 2016 um Unternehmensentwicklung und Digitalisierung. - Maik Krüger
Am 1. April trat Maik Krüger die Position des CIO bei Dräxlmaier an. Der studierte Wirtschaftsinformatiker war jahrelang in führenden IT-Positionen bei BMW tätig. - Sebastian Stoll
Seit 1. Juni 2021 ist Sebastian Stoll CIO und Group Vice President IT der FEV Gruppe. Er hat den Posten von Andreas Engels übernommen, der beim Kölner Compliance-Startup Kerberos eingestiegen ist. Stoll berichtet an CFO Jürgen Koopsingraven. Neben der Einführung von SAP S/4 Hana will Stoll die IT in die Cloud verlagern und die Security verbessern. - Saskia Kohlhaas
Saskia Kohlhaas ist seit November 2021 Senior Vice President Information Technology beim Engineering-Dienstleister der Automobilindustrie IAV. - Thomas Külpp
Seit August 2017 ist Thomas Külpp neuer CIO beim Autobauer Opel Automobile GmbH in Rüsselsheim. Zuvor war er bei Opel Director Sales & Marketing. Külpp hat Maschinenbau an der University of Applied Sciences in Wiesbaden studiert und als Diplom-Ingenieur abgeschlossen. Er arbeitet bereits seit 27 Jahren in verschiedenen Positionen bei Opel. - Marcus Claesson
Marcus Claesson ist CIO bei Daimler Truck. Er berichtet an den Vorstand für Finanzen und Controlling, Jochen Goetz. Darüber hinaus verantwortet Marcus Claesson die Connectivity Services innerhalb der Daimler Truck AG. Er ist seit 2017 im Unternehmen. Zuvor war Claesson CIO bei Electrolux AB. - Uwe Kühne
Uwe Kühne ist seit 2017 CIO bei GF Casting Solutions, einer Division des Georg Fischer Konzerns. Er fing 2004 bei der Georg Fischer Automobilguss GmbH als Systemanalytiker an und war zuletzt bis Ende 2016 als Head IT Operational Services bei GF Automotive für die Erbringung zentraler IT Infrastrukturleistungen verantwortlich. Auf seiner Agenda stehen die strategische Neuausrichtung der zentralen IT-Organisation, die Vorbereitung auf SAP S4/HANA, die Verlagerung zentraler IT Dienste in die Cloud sowie die Verbindung zwischen klassischer IT und Automations-Bereichen („i4.0“). GF Casting Solutions ist eine von drei Divisionen der Georg Fischer AG, ein börsennotiertes Unternehmen mit Hauptsitz in Schaffhausen, Schweiz. Das 1802 gegründete Industrieunternehmen betreibt in 33 Ländern 131 Gesellschaften, davon 51 Produktionsstätten. - Felix Willing
Felix Willing ist seit Januar 2018 Leiter des Bereichs Information Management beim Automobilzulieferer Hella GmbH & Co. KGaA im nordrhein-westfälischen Lippstadt. In dieser Position fungiert er zugleich als CIO für den globalen Hella Konzern. Zuletzt war er CIO beim Windturbinenbauer Nordex Acciona Windpower AG in Hamburg. - Bernd Süßmann
Bernd Süßmann ist seit September 2018 Head of Corporate IT bei der SAS Automotive in Karlsruhe, einem Joint Venture zwischen Continental and Faurecia. Er trägt dort die Gesamtverantwortung für die IT, führt dabei 80 Mitarbeiter und berichtet an den CFO des Unternehmens, Ekkehard Klautke. - Bernhard Pluhatsch
Bernhard Pluhatsch ist seit Oktober 2018 neuer Head of IT, Transmission Systems bei Magna Powertrain Transmission Systems (MPT TS) in Untergruppenbach bei Heilbronn. Er kommt von der Nürnberger Leoni AG, wo er von 2002 bis 2018 Vice President IT Infrastruktur war. - Michael Simon
Michael Simon (56) ist seit 1. Juli 2019 der Leiter Zentral IT und CIO der Volkswagen Retail Group. Er berichtet an die Geschäftsführung. Zuvor war der studierte Informatiker seit 2015 Leiter IT bei der Weiss Umwelttechnik GmbH. Insgesamt bringt er Erfahrung aus drei Jahrzehnten als Fach- und Führungskraft in der IT mit, unter anderem bei der Salzgitter AG Group. - Simon Blankenstein
Seit Oktober 2022 verantwortet Blankenstein als CIO die IT der Huf Group. Er berichtet an CFO Rainer Heupel. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehört der weltweite Rollout von SAP S/4 HANA. - Tommy Andreasen
Nach der Fusion von MAN Diesel und MAN Turbo wurde Tommy Andreasen, vorher CIO von MAN Diesel, Anfang 2010 CIO der neu geschaffenen MAN Diesel & Turbo Gruppe. In den vergangenen 20 Jahren übernahm Tommy Andreasen innerhalb der MAN Diesel Gruppe verschiedene Management Positionen, schwerpunktmäßig im Bereich Finanzen und Controlling. Im Jahr 2000 wurde er Head of Information Technology bei MAN Diesel in Dänemark und entwickelte und führte eine neue IT-Strategie ein. 2006 wurde er dann CIO des gesamten MAN Diesel Konzerns.