Talent-Trends 2024
So ticken Ihre Mitarbeiter
Die Erwartungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie den Betrieben an ihre Belegschaften unter einen Hut zu bekommen, wird immer schwieriger. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Talent Trends Studie 2024 von Michael Page. Dafür hat der Personalberater weltweit rund 50.000 Mitarbeitende aus 37 Ländern befragt, davon 2.200 in Deutschland.
Es wird immer schwieriger, eine Personalstrategie zu finden, die den Erwartungen aller Beteiligten gerecht wird, stellt Goran Baric, Regional Managing Director für Nord- & Zentraleuropa bei der PageGroup, fest und spricht von einem immer größer werdenden Expectation Gap.
Nach der Pandemie hätten die Menschen den Stellenwert der Arbeit in ihrem Leben neu bewertet, sagt Baric. Das Machtgefüge habe sich deutlich zugunsten der Mitarbeitenden verschoben. Diese Situation hätte sich in den vergangenen Monaten weiter verschärft, konstatieren die Personalexperten. Laut Studie wird die Diskrepanz zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite immer größer. Der Expectation Gap betrifft in erster Linie folgende Bereiche:
Gehälter
Unterschiedliche Gehaltsvorstellungen führen zu Spannungen in den Firmen. Angesichts von Inflation und weiter steigenden Lebenshaltungskosten legten viele Angestellte mehr Wert auf eine bessere Bezahlung, schreiben die Autoren der Studie. Außerdem sehen die Befragten ein höheres GehaltGehalt als Ausdruck der Wertschätzung für ihre Arbeit. Alles zu Gehalt auf CIO.de
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Doch die Möglichkeiten für Gehaltsverbesserungen sind meist begrenzt. Aufgrund der angespannten Wirtschaftslage und knapper Budgets können Unternehmen den Forderungen ihrer Mitarbeitenden oft nicht im gewünschten Maß entgegenkommen.
Rund ein Drittel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind laut Umfrage mit ihrem aktuellen Gehalt unzufrieden. Eine bessere Vergütung steht daher meist an erster Stelle, wenn es um die Suche nach einem neuen Job geht. Auf dem Arbeitsmarkt entsteht dadurch eine entsprechende Dynamik, so die Personalberater. Mehr als ein Drittel aller Arbeitskräfte bemühten sich derzeit um eine neue Stelle.
Den Betrieben ist die Bedeutung der Gehaltsfrage durchaus bewusst. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen gaben an, dass ein Vergütungspaket, das für Bewerberinnen und Bewerber eine Verbesserung bedeutet, der wichtigste Faktor bei der Talentgewinnung sei. Allerdings räumten auch mehr als die Hälfte der Firmen ein, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten Schwierigkeiten bei der Rekrutierung gehabt hätten.
Flexibilität
Flexibilität hat für Talente bei der Jobwahl oberste Priorität. Die MitarbeitendenMitarbeitenden hierzulande erwarten flexible Arbeitszeiten und hybride Modelle zwischen Remote Work und Präsenzarbeit. Eine Rückkehr zur Präsenzarbeit oder strikte Richtlinien und starre Arbeitsmodelle werden als Einschränkung empfunden und können Unzufriedenheit schüren und einen Jobwechsel forcieren. Alles zu Personalführung auf CIO.de
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Für die Unternehmen ein Balanceakt mit Konfliktpotenzial: Über die Hälfte der deutschen Arbeitskräfte arbeiten zwar in einem hybriden Modell. Aber knapp jede/r Zweite war in den letzten zwölf Monaten durch angepasste Richtlinien ihrer Brötchengeber zu mehr Präsenzarbeit gezwungen. Doch die als Freiheit empfundene Flexibilität und Autonomie wollen die Mitarbeitenden auch nach der Pandemie nicht wieder aufgeben.
Wohlergehen und Zufriedenheit
Der Wunsch nach mehr Flexibilität spiegelt den hohen Stellenwert einen ausgewogenen Work-Life-Balance wider. Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen, hat Priorität, lautet ein weiteres Kernergebnis der Umfrage. Rund zwei Drittel der befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erklärten, das persönliche Wohlergehen einer Beförderung mit Gehaltserhöhung vorzuziehen.
Doch nicht nur der Stress im Arbeitsumfeld zeigt, wie wichtig die Work-Life-Balance für den Erhalt der eigenen Gesundheit geworden ist. Auch externe Faktoren wie Klimakrise, steigende Lebenshaltungskosten und soziale Konflikte würden vermehrt zu Burnout-Erscheinungen von Arbeitskräften beitragen, heißt es in der Trendstudie - "und zwar in einem Ausmaß, dem sich viele Unternehmen nicht gewachsen sehen". Flexible Arbeitsmodelle seien daher eine wichtige Möglichkeit zum Stress-Management.
Fazit: Generationenübergreifende Job-Zufriedenheit bleibt schwierig
Im heutigen Berufsalltag prallten bis zu fünf Generationen aufeinander, stellten die Studienautoren fest. Die Folge: Die Bedürfnisse variieren stärker und damit nehmen auch die Konfliktpotenziale zu. Die Erwartungen der Generationen von Babyboomern über Generation X, Y und Z bis hin zu demnächst Alpha zu kennen und zu bedienen, bleibt für die Verantwortlichen in den Unternehmen eine Herausforderung.