Service-orientierte Architekturen

SOA-Strategien mit Tücken

Martin teilt die Anbieter in drei Ligen ein. In der höchsten Klasse spielen für ihn IBMIBM, MicrosoftMicrosoft, OracleOracle und SAP. In der zweiten Liga kämpfen Sun, Bea, Tibco ebenso wie Sonic Software und die Software AG. In dem darunter liegenden Feld tummelt sich eine Vielzahl von Spezialanbietern für einzelne Lösungen. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de

Die Analysten von Forrester kategorisieren in der Studie „SOA and Web Services Management“ Anbieter dagegen nach reinen SOA-Anbietern wie Amber Point und Actional (kürzlich von Sonic gekauft) und Plattformanbietern wie HP, CA und Webmethods (siehe Grafik Seite 48). Allerdings rät Analyst Randy Heffner, einen reinen SOA-Anbieter nur zu wählen, wenn Unternehmen schnell ein SOA-Management für eine spezielle Applikation brauchen. Diese Lösungen reichen für den Zweck und lassen sich einfach implementieren. Wenn CIOs jedoch eine SOA-Strategie aufsetzen und verfolgen wollen, dann rät er dringend zu einem Plattform-Anbieter.

CIOs setzen auf große Anbieter

Bei der Auswahl des passenden Anbieters greifen deutsche CIOs auf große Anbieter zurück,wie die Studie „IT-Trends 2006“ von Capgemini ergab (siehe Grafik Seite 50). Danach setzen CIOs, die schon mit SOA begonnen haben, zu 60 Prozent auf SAP. Es folgen Microsoft (39 Prozent), IBM (35 Prozent) und Oracle (19 Prozent). Als einziger Spezialist hält nur Bea mit zwölf Prozent noch Anschluss. Die Beispiele von SAP und IBM zeigen exemplarisch, aus welchen Beweggründen sich Anbieter des Themas SOA annehmen. Die Motivation für IBM liegt für Analyst Spies darin, den Konzern weiter auf eine Linie zu bringen. Seit dem Jahr 2000 nutzt IBM das Thema E-Business als Katalysator, um alle Unternehmensbereiche unter einen Hut zu bekommen. Jetzt bedient sich Big Blue zusätzlich des eher technisch klingenden Kürzels SOA, um bei der Vereinheitlichung voranzuschreiten.

Anders liegt die Motivation bei Applikationsherstellern wie SAP. Das Unternehmen war mit seinen alten Programmiermethoden angesichts der Komplexität und des Umfangs von R3 am Ende angekommen, so Spies. Deshalb blieb SAP nicht anderes übrig, als die Riesenapplikation klein zu schneiden. Allerdings hätten die Walldorfer diese Aufgabe nicht Infrastrukturherstellern wie Bea, IBM und Microsoft überlassen wollen. Die Walldorfer konnten es nicht zulassen, dass andere Anbieter in ihrem System Fuß fassen.

Mit dem Schritt, das System selbst zu zerlegen, gerät SAP zwar in Konflikt mit Infrastrukturanbietern. Zwei Vorteile wiegen den Ärger jedoch auf: SAP kann einerseits wieder intern in kleineren Schritten entwickeln, wodurch das Unternehmen neue Produkte wieder schneller auf den Markt bringen kann. Andererseits bekommen Kunden nun durch Web Services standardisierte Schnittstellen. Sie basieren künftig nicht mehr auf der SAP-Programmiersprache Abap. „Das Konzept ist gut. Aber die Umsetzung dauert, weil Architekturen immer langfristige ProjekteProjekte sind“, gibt Spies zu bedenken. Netweaver sei noch immer im Zeitplan. Nur die Akzeptanz der Kunden hinkt weit hinterher. Erst wenn ihre alten Systeme zu teuer werden, machen sie sich Gedanken über einen Wechsel zu Netweaver. Alles zu Projekte auf CIO.de

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