Fraunhofer-Studie

Soziale Netze: Datenschutz mangelhaft

14.10.2008
Von Alexander Galdy

Mit Ausnahme von Xing ist keine der Dienste dazu geeignet, zum Beispiel in Hotspots wie am Bahnhof oder anderen öffentlichen drahtlosen Netzwerken genutzt zu werden. Hacker können leicht den Datenverkehr mitlesen und sich in die laufende Nutzersitzung einklinken.

Bei myspace, wer-kennt-wen und lokalisten ist sogar das Nutzerkennwort gefährdet, da es unverschlüsselt übertragen wird. Wird es auch für andere Dienste wie für das E-Mail-Postfach genutzt, besteht ein echtes Sicherheitsrisiko.

Ratgeber für Nutzer

Nutzer sollten nach einer Neuanmeldung die Privatsphäre-Einstellungen anpassen. Denn mit Ausnahme von facebook ist bei allen Plattformen die Standard-Konfiguration für den Schutz privater Daten völlig ungeeignet. Das Problem bei der Anpassung ist allerdings, dass die entsprechenden Optionen über die gesamte Plattform verteilt sind. Es ist daher sinnvoll nicht nur unter dem Menüpunkt Privatsphäre nachzuschauen.

Das Fraunhofer Institut rät generell dazu, zunächst die Zugriffskontrollen zu konfigurieren und dann erst Daten einzugeben. Bietet eine Plattform für bestimmte Daten keinen Schutz, sollte der Nutzer kritisch abwägen, ob die Angaben tatsächlich wichtig sind. Im Zweifelsfall ist Verzicht die bessere Wahl.

Erste Reaktion der Anbieter

Bis jetzt hat lokalisten als einziger Anbieter auf die Studie des Fraunhofer Instituts reagiert. Nicht verwunderlich, denn das Portal ist am schlechtesten bei der Untersuchung weggekommen. In einer Pressemitteilung wehrt sich der Anbieter, die Studie sei in einigen wesentlichen Aspekten unvollständig und falsch.

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