Ungewöhnlicher Datenverkehr
Spioniert Windows 11 Sie aus?
Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Dass Anwendungen Nutzungsdaten sammeln und - idealerweise anonymisiert - an die Entwickler schicken, um die Software zu verbessern oder Dienste zu optimieren, ist nichts Neues. Wie der britische YouTube-Kanal The PC Security Channel herausfand, schießt MicrosoftMicrosoft mit Windows 11 jedoch weit über dieses Ziel hinaus: Das System sendet Daten nicht nur nach Hause, sondern auch an mehrere Drittanbieter. Und das selbst kurz nach der Installation auf einem brandneuen Notebook, also bevor der Nutzer seine Genehmigung dazu erteilt hatte. Alles zu Microsoft auf CIO.de
Um exakt zu sehen, wohin Windows 11 überall Datenpakete hin versendet, verwendete der PC Security Channel das bekannte Netzmonitoring-Tool Wireshark - und erhielt eine lange Liste mit Adressen. Dabei stellte sich heraus, dass sich Windows 11 mit vielen von Microsoft bereitgestellten Online-Diensten wie MSN, der Bing-Suchmaschine und natürlich Windows Update verband.
Das Betriebssystem versuchte auch, mit Diensten von Drittanbietern wie Steam, McAfee, geo.pro.do und Comscore ScorecardResearch.com in Kontakt zu treten, was den Autor von PC Security Channel letztendlich dazu veranlasste. Windows 11 als Spyware zu bewerten. So ist das augenscheinliche Ziel der beobachteten DNS-Anfragen, Telemetriedaten an Marktforschungsunternehmen, Werbeanbieter und sogar geolokalisierungsbezogene Domänen zu übermitteln - ohne dass dafür eine Genehmigung oder Web-Browsing-Aktivität erforderlich war.
Zum Vergleich - oder eher als Reminiszenz an die gute alte Zeit machte der YouTube-Kanal den gleichen Versuch auf einem frisch installierten Windows XP. Das Ergebnis: Von Telemetriedaten und Ähnlichem keine Spur, der erste DNS-Verkehr des frisch installierten Betriebssystems diente dazu, den Windows Update-Dienst zu kontaktieren, und das war's. Keine Marktforschung, kein Brower-Tracking, gar nichts.