Public IT


Bund, Länder und Kommunen

Staat gibt 17 Milliarden für IT aus

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Wo aber kann gespart werden? Die wesentlichen Kostensenkungshebel lassen sich laut Analyse drei Feldern zuordnen:

3 Bereiche, IT-Kosten zu senken

  • Das erste Themenfeld umfasst die Optimierung der IT-Infrastrukturen und -prozesse, einschließlich Server-Virtualisierung, Kapazitätsmanagement und Standardisierung. Hier ließen sich laut BCG unter anderem mit einer weitergehenden Standardisierung von Hard- und Software, einem verbesserten Kapazitätsmanagement sowie dem Einsatz neu verfügbarer Technologien wie SAN oder VoIP und Anpassungen bei Wartungs- und Anschaffungszyklen Einsparungen erzielen, die in den zweistelligen Prozentbereich gehen.

  • Ein zweites Feld betrifft die Optimierung von Aktivitäten mit Projektcharakter, die jedoch oft fragmentiert als Wartungs- oder Betriebsaktivitäten durchgeführt würden. Durch Bündelung solcher Aktivitäten in Projekte werden sie den notwendigen Projekt Governance-Prozessen unterworfen und dadurch effizienter und effektiver durchgeführt (etwa durch klare Definition von Scope, Ressourcen und Zeitplanung; Kosten/Nutzen-Analyse; Priorisierung gegen andere Investitionen.

Föderalismus macht IT-Steuerung zu komplex

  • Das dritte Feld umfasst die Ausgaben für externe Dienstleister. Hier können im Durchschnitt Kosteneinsparungen von zwei bis fünf Prozent der IT-Gesamtkosten erreicht werden, wenn bestehende Verträge überprüft, Preise und Leistungen in regelmäßigen Abständen an die Marktveränderungen angepasst werden und wenn es gelingt, die Zahl der externen Partner insgesamt zu verringern. Weitere Maßnahmen wie die Reduzierung von Lieferumfängen oder ein verbesserter Abgleich von Bedarf und Einkauf tragen auch zu Kostensenkungen bei, die bis zu 20 Prozent des Einkaufsvolumens ausmachen könnten.

Enorme Kostensenkungspotenziale erkennen die Studienautoren der BCG.
Enorme Kostensenkungspotenziale erkennen die Studienautoren der BCG.
Foto: BCG

Hinsichtlich der Realisierbarkeit gibt es, darauf weist die Studie hin, eine Besonderheit in der Öffentlichen Verwaltung: die Strukturen der IT-Steuerung. Diese sind vergleichsweise komplex, insbesondere aufgrund der föderalen Entscheidungsstrukturen, die über die Verwaltungsebenen hinweg fragmentiert sind. Eine Grundvoraussetzung ist daher nach Ansicht der Autoren die Erneuerung der IT-Steuerung in der öffentlichen Verwaltung. Ferner sei eine KonsolidierungKonsolidierung von IT-Dienstleistungszentren notwendig, um nicht nur die IT-Nachfrage effektiver zu steuern, sondern auch das IT-Angebot übergreifend zu bündeln. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

Fazit: Der weitere Ausbau der Leistungen und Prozesse im E-Government kommt in Deutschland im Vergleich zu europäischen Vorreitern wie Schweden, den Niederlanden oder Großbritannien deutlich langsamer voran. "Mangelnde Ressourcen jedoch sind angesichts der enormen Kostensenkungspotenziale keine ausreichende Erklärung", sagen die Autoren der Studie.

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