Globales Netzwerk bei Heidelberger
Standardisieren mit Druck
Dem internen Widerstand, der sich zunächst regte, setzte er vor allem das Argument der Arbeitserleichterung entgegen. In einem Schreiben an alle reisenden User machte er deutlich, dass sich nun jeder problemlos von jedem Standort aus in das HDGN einloggen könne.
Nicht nur in der Datenkommunikation, auch auf den PCs herrschte Wildwuchs. Durch die bereits abgeschlossene Standardisierung der weltweit 19500 Clients weiß Neff, wie effektiv Harmonisierung sein kann: "Bei einer Stichprobe auf 6150 Geräten fanden wir insgesamt 5984 verschiedene Software-Produkte", erinnert er sich. Jetzt laufen noch etwa 300 Produkte, die alle Unternehmensbedürfnisse abdecken, beispielsweise Office-Programme, spezielle Vertriebs-Software oder Routenplaner. Zudem werde die Zahl der Abstürze deutlich reduziert: "Früher mussten wir alle drei bis vier Wochen booten - das wird damit vorbei sein."
Geschäftslage erzwingt IT-Einsparungen
Doch trotz dieser technischen Fortschritte hat auch der erfolgsverwöhnte Lösungsanbieter für die Printmedienindustrie mit der Konjunkturflaute zu kämpfen: Der Umsatz wird in diesem Geschäftsjahr voraussichtlich um zehn Prozent auf 4,5 Milliarden Euro sinken. Bis Ende März sollen deshalb insgesamt 2200 Arbeitsplätze abgebaut werden, 1800 davon in Deutschland. Im gesamten Konzern sollen 200 Millionen Euro eingespart werden.
Neff reagiert gelassen: "Die IT hat schon in der letzten 100-Millionen-Sparrunde mehr als 20 Prozent beigetragen." Dennoch seien natürlich auch seine Mitarbeiter betroffen. So soll die Produktion in Kiel aufgegeben werden - "und wenn es dort keine Produktion mehr gibt, braucht man eben auch weniger ITler", sagt er pragmatisch. Trotzdem ist er zuversichtlich: "Das kriegen wir schon hin."