Globales Netzwerk bei Heidelberger
Standardisieren mit Druck
Schon die nackten Zahlen machen das Dilemma deutlich: 25000 Mitarbeiter und 250 Stützpunkte weltweit, 30 regionale Dienstleister für die Datenkommunikation mit unterschiedlich gestalteten Verträgen. "Jeder Unternehmensberater hätte uns das um die Ohren gehauen", sagt Michael Neff, CIO bei Heidelberger Druckmaschinen. Kein Wunder, dass bei den süddeutschen Maschinenbauern StandardisierungStandardisierung ganz oben auf der Prioritätenliste für die IT-Strategie stand. Alles zu Standardisierung auf CIO.de
Nötig wurde die Vereinheitlichung, nachdem Hartmut Mehdorn - von 1995 bis 1999 Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druck und jetzt CEO der Deutschen Bahn - das Unternehmen völlig umgekrempelt hatte: Aus dem Druckmaschinenhersteller wurde ein weltweiter, börsennotierter Systemanbieter für die Printmedienindustrie, der sich mittlerweile in 170 Ländern als Weltmarktführer im Bereich Druckmaschinen bezeichnet. In diesen vier Jahren wurden acht Unternehmen gekauft oder in Kooperation betrieben, darunter Stork Contiweb, ein holländischer Produzent von Rollenwechslern, und der Druckvorstufenspezialist Linotype-Hell.
So schnell kam die IT nicht hinterher: "Die ist erst seit 2000 global aufgestellt; deshalb kann ich ja auch richtig gestalten", sagt Neff, der vor rund drei Jahren als erster verantwortlicher CIO zu Heidelberger kam. Für die damaligen Bedürfnisse, betont er, seien die Lösungen "aber recht ordentlich betrieben und optimiert" worden. Die 2000 entwickelte IT-Strategie hatte vor allem die Harmonisierung der Infrastruktur zum Ziel, die in drei Projekten betrieben wurde: weltweite Standardisierung der PC-Anwendungen, KonsolidierungKonsolidierung der IT-Services in Europa und den USA sowie Aufbau eines Datenkommunikationsnetzwerks namens HDGN (Heidelberg Global Network). Alles zu Konsolidierung auf CIO.de
Spareffekt: sechs Millionen Euro pro Jahr
Im Frühjahr sollen die Arbeiten an HDGN abgeschlossen sein. Dann werden alle Datenkommunikationsdienstleistungen durch das US-Unternehmen AT&T erbracht. Wichtigster Effekt: "Wir sparen gut 40 Prozent unserer bisherigen Kosten", erklärt Neff. Der 20-Millionen-Euro-Deal ist zunächst auf drei Jahre angelegt. So hält sich das Unternehmen die Möglichkeit offen, bei Diskrepanzen einen neuen Carrier zu suchen.