Best Practices werden ignoriert
Stillstand beim Projektmanagement
Agiles Projektmanagement verbreitet sich
Positive Veränderungen im Detail gibt es übrigens durchaus. So nutzen mittlerweile 38 Prozent der Firmen häufig agile, abgestufte und sich wiederholende Praktiken im Projektmanagement - ein Anstieg um acht Prozentpunkte innerhalb eines Jahres. Um ein Fünftel gestiegen ist im vergangenen Jahr auch die Effektivität beim Wissenstransfer.
Was zu tun wäre, erfahren die Anwender am anschaulichsten im vielfältigen Zahlenmaterial, das High Performer und Low Performer kontrastiert. Konsequentes Risikomanagement etwa muss in jede Erfolgsformel mit hinein. 83 Prozent der Klassenbesten nutzen dieses Instrument häufig, aber nur für 49 Prozent der Nachzügler gilt das ebenso.
- Projektmanagement
Die Association for Project Management (APM) hat für die Studie "Conditions for project success" 850 Projekt-Verantwortliche aus Wirtschaft und Öffentlicher Hand nach den Erfolgsfaktoren befragt. - Fünf Faktoren
Insgesamt kristallisierten sich zwölf Faktoren heraus. Fünf davon gelten als besonders relevant: Planung, Teamzusammensetzung, Zieldefinition, Governance und der Wille zum Erfolg. - Faktoren 1 bis 6
Außerdem spielen Sponsoren und Funding eine Rolle ... - Faktoren 7 bis 12
... sowie Methoden und Tools, die Unterstützung des gesamten Unternehmens, die Endanwender, Standards und alle Lieferanten, die mit dem Projekt zu tun haben. - Erfolgsquote
Lediglich 22 Prozent der Projekte gelten als voller Erfolg. - Theorie und Praxis
Alle genannten Erfolgsfaktoren seien den Projektleitern bekannt, schreibt die APM. Mit der Umsetzung dessen in der Praxis sind sie dann nicht immer zufrieden.
Im Bereich der Kultur fällt besonders die Bedeutung von aktiv engagierten Unterstützern im Unternehmen auf. 81 Prozent versus 45 Prozent lautet hier das Verhältnis. 80 Prozent der Erfolgreichen verstehen nach eigener Einschätzung vollumfänglich den Wert von Projektmanagement; nur 36 Prozent der Erfolglosen tun das ebenfalls. Ausgeprägt sind in diesem Gebiet auch die Reifeunterschiede zwischen beiden Gruppen.
Wissenstransfer scheitert an Unternehmenskultur
Besonders intensiv beleuchtet die diesjährige Studie den Erfolgsfaktor Wissenstransfer. Die in diesem Feld effektivsten Firmen verbessern ihre Ergebnisse laut Studie um fast 35 Prozent. Dreimal so häufig wie andere verfügen diese Unternehmen über formale Wissenstransfer-Programme.
Das Scheitern in diesem Bereich liegt laut PMI vor allem an kulturellen Aspekten. 52 Prozent der Befragten verweisen darauf, dass ihr Unternehmen schlichtweg andere Prioritäten setze. 42 Prozent sagen, der Wert dieses Gebiet werde in ihrem Hause unterschätzt.
5 Schritte beim Wissenstransfer
Fünf Schritte hin zu einem erfolgreichen Wissenstransfer-Programm werden in der Studie genannt:
1. Identifizieren: Es gilt zu bestimmen, welches Wissen übertragen werden muss.
2. Sammeln: Das essenzielle Wissen, das transferiert werden soll, muss zuvor gesammelt werden.
3. Teilen: Methoden für den Transfer müssen etabliert werden.
4. Anwenden: Das transferierte Wissen sollte man hinterher auch wirklich nutzen.
5. Prüfen: Eine Evaluierung der Vorteile des transferierten Wissens empfiehlt sich.