IT-Security: Wie sich EADS schützt
Stuxnet war nur der Anfang
Beijing, Frühjahr 2021: Auf dem Flughafen Shoudu Guoji Jichang im Nordosten der chinesischen Hauptstadt drängen sich, wie jeden Tag, die Massen. Aus den Fliegern quellen Touristen und Geschäftsleute. Die meisten von ihnen verlassen das Flughafengelände mit der Schnellbahn in die City. Nur eine Gruppe von Männern in dunklen Anzügen steigt in einen Kleinbus, der sie direkt nach Süden fährt. Ihr Ziel ist Langfang, eine Stadt in der Provinz Hebei. Dort steht seit 2016 das größte RechenzentrumRechenzentrum Asiens, das mithilfe von IBMIBM gebaute "Langfang Range International Information Hub", der weltgrößte Cloud-Computing-Komplex. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de
Mehr als sechs Milliarden Privatnutzer und Unternehmensmitarbeiter greifen mit ihren SmartphonesSmartphones auf die Anwendungen zu, die der chinesische Betreiber Range Technology in Langfang hostet - oder in anderen Superrechenzentren rund um die Welt. Hans Vestberg, Chef des Netzwerkausrüsters Ericsson, hat mit seiner Prognose aus dem Jahr 2011 recht behalten: Mehr als 50 Milliarden Geräte sind inzwischen an das weltweite Datennetz angeschlossen. Über sie werden nicht nur Telefonate und Status-Updates für Soziale NetzwerkeNetzwerke übertragen. Auch Patientendaten oder der Stand des Stromzählers wird automatisch über diese Infrastruktur übermittelt. Alles zu Netzwerke auf CIO.de Alles zu Smartphones auf CIO.de
2021 hängt die globale Gesellschaft am weltweiten Breitbandnetz. Schon heute zeichnet sich ab, dass sich das Netz zum zentralen Nervensystem der modernen Welt entwickelt. "Das Internet und die EDV-Systeme, die wir drumherum aufbauen, werden immer wichtiger für das Funktionieren der Gesellschaft. Unsere Abhängigkeit von ihnen nimmt weiter zu", sagt einer, der es wissen muss: Guus Dekkers ist Corporate CIO des Technologiekonzerns EADS sowie CIO des Flugzeugbauers Airbus in Toulouse. Zu den ganz großen Zukunftsthemen gehört für Dekkers deshalb das Thema IT-Security: "Vor ein paar Jahren war Sicherheit noch eine Frage von ein paar Produkten", sagt er. "Das können Sie heute vergessen. Die Sachlage ist viel komplizierter. Die Bedrohungen werden besorgniserregender, die Angriffe immer vielfältiger und professioneller."
Im Februar 2011 hatte CIA-Chef Leon Panetta bereits die Abgeordneten des amerikanischen Kongresses davor gewarnt, dass das "nächste Pearl Harbour sehr wohl ein Cyber-Angriff" sein könnte. Ob die Welt im Jahr 2021 bereits einen echten Cyber-Krieg gesehen haben wird, in dem ein Staat flächendeckend versucht, die Infrastruktur eines anderen mithilfe digitaler Schädlinge zu zerstören, ist unter Sicherheitsfachleuten zwar umstritten. Kaum jemand bezweifelt aber, dass es 2021 raffinierte Sabotageakte geben wird, bei denen Internet-Kriminelle Stromnetze unterbrechen oder den Wertpapierhandel lahmlegen.